Bargeld ist bald Geschichte – das jedenfalls glauben die Vordenker digitaler Währungen. Eine Zürcher Fintech-Firma ist da anderer Meinung und hat eine grosse Bank ins Boot geholt.

«Geldautomaten demokratisieren»: Mit dieser Losung tritt das im Zürcher Fintech-Inkubator F10 beheimatet Startup Sonect an – und macht gleichsam die Vergangenheit zur Zukunft. Die Jungfirma setzt nämlich auf Bargeld. Sonect will es ermöglichen, dieses Bargeld ganz einfach für den nächsten Einkauf in der Nachbarschaft zu beziehen.

Pilot in Winterthur und Zürich

Wie Sonect nun mitteilte, hat sie für diese Idee einen gewichtigen Investoren gefunden. Das Jungunternehmen hat demnach mit der im Schweizer Zahlunsgverkehr führenden Postfinance und mit dem Swiss ICT Investor Club (SICTIC) eine erste Finanzierungsrunde abgeschlossen.

Sonect will mit dem Kapital seine Dienstleistung in der Schweiz auf den Markt bringen und die zugrundeliegende Plattform weiterentwickeln, wie es weiter hiess. Als Kunden peilt das Fintech den Detailhandel sowie die Banken an, welche die Lösung als weitere Dienstleistung anbieten können. Im April startet Sonect die erste Pilotphase in Läden in Winterthur und Zürich.

Hartnäckiger Feind

Den Bezug von Bargeld digitalisierien: Das erscheint auf den ersten Blick reichlich «retro». Die Schweizer Fintechszene schaut gerne nach Skandinavien, wo schon ein Grossteil der Zahlungen digital abläuft.

Doch die Schweiz ist nicht so weit. Laut Sonect werden im Schweizer Einzelhandel 60 Prozent aller Käufe bar bezahlt, und Thierry Kneissler, der Chef der helvetischen Bezahlapp Twint, stellte unlängst entnervt fest: «Das Bargeld ist unser grösster Feind.»

Ein starkes Bekenntnis zum Cash kam kürzlich auch von hochoffizieller Seite. So hat der Bundesrat in Absprache mit der Schweizerischen Nationalbank vorgeschlagen, das alte Banknoten «ewig» gültig sein sollen.

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