Die UBS hat eine Art Leitfaden für superreiche Familien lanciert. Was sich die Schweizer Grossbank davon verspricht.

Die UBS hat einen Family Office Compass lanciert, wie die Schweizer Grossbank am Dienstag mitteilte. Dabei handelt es sich um ein «strategisches Kompendium», also um eine Art Anleitung, wie reiche Familien ihr Vermögen über Generationen hinweg erfolgreich bewirtschaften können.

Den Family Office Compass hat die UBS zusammen mit dem Cambridge Institute for Famlily Enterprises entwickelt. Das Werk ist auch eine Antwort auf Global Family Office Report 2016. Darin heisst es, dass rund 70 Prozent der Family Offices mit einem Generationenwechsel in den nächsten 15 Jahren konfrontiert sind. Doch nur gerade 37 Prozent glauben, dass die nächste Generation willens sei, sich stärker in den finanziellen Angelegenheiten ihrer Familie zu engagieren.

Lukratives Geschäft

Der Grund: Viele Familien empfinden es als eine grosse Herausforderung, einem Nachfolger das Vertrauen zu schenken. Hier soll der Family Office Compass der UBS quasi Lösungansätze liefern.

Dass sich die UBS auf diesem Gebiet stark engagiert, kommt nicht von ungefähr, geht es hierbei doch um ein höchst lukratives Geschäft. Laut Zahlen des Londoner Marktforschungsinstituts Campden Wealth existieren heute 5'300 Single Family Offices – 740 davon betreuen Familien mit einem investierbaren Vermögen von mindestens 1 Milliarde Dollar.

Reichtum und Alter nah beieinander

Mehr als 75 Prozent dieser 5'300 Single Family Offices sind in Europa oder Nordamerika angesiedelt, 17 Prozent befinden sich in der Region Asien/Pazifik und gut 8 Prozent in anderen Schwellenländern.

Insbesondere Asien ist ist ein vielversprechender Markt. Denn da liegen Reichtum und Alter nah beieinander: So beträgt das Durchschnittsalter der 100 reichsten Asiaten (ohne Japan) fast 70 Jahre. In vielen Fällen ist es immer noch die Gründergeneration, welche die Milliarden von reichen Familien verwalten. Entsprechend ist das Nachfolgeproblemen mittlerweile akut.

Kostspielige Vermögensübertragung

Weltweit verlaufen zurzeit «nur 30 Prozent der Vermögenstransfers an die nächste Generation erfolgreich», erklärt Josef Stadler, Leiter Global Ultra High Net Wort.

Geht die Vermögensübertragung nicht wunschgemäss über die Bühne, kann dies viel Geld kosten, wie auch finews.ch unlängst berichtete. Und der Family Office Compass ist nun ein weiteres Instrument, um diese Ausgaben zu verringern.

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