Der Firmenraider Rudolf Bohli will die Credit Suisse in drei Teile zerlegen und damit die Strategie von Tidjane Thiam über Bord werfen. Nun soll es demnächst zu einer Aussprache kommen.

Tidjane Thiam, Chef der Credit Suisse (CS), hat ein offenes Ohr für alle Investoren. «Ich bin kein selbstzufriedener Mensch, sondern höre mir gerne die Meinungen aller Investoren an», erklärte er am Donnerstag während der Pressekonferenz der Drittquartals-Zahlen. 

Sein Statement fiel im Zusammenhang mit der Aufspaltungs-Strategie von Firmenraider Rudolf Bohli (Bild unten). Geht es nach dem Chef des Hedgefonds RBR Capital Advisor will er die CS in drei Teile zerlegen: Wealth Management, Investment Banking und Asset Management. Er erhofft sich dadurch eine deutliche höhere Bewertung der CS – insbesondere des Wealth Managements.

Bohli 500

Bohli und Thiam haben sich bis anhin nicht getroffen. Thiam sei aber bereit, Bohli kommende Woche zu treffen, wie der Nachrichtensender «CNBC» berichtete.

Thiam mit guten Karten

Kommt es tatsächlich zu einem Showdown zwischen Bohli und Thiam, hat der CS-Chef gute Karten in der Hand. Denn am Donnerstag hat die Credit Suisse in weiten Teilen ansprechende Drittquartals-Zahlen präsentiert, wie auch finews.ch berichtete. In der Folge stieg der Aktienkurs um rund 4,5 Prozent. Es ist das dritte profitable Quartal seit Thiam im Juli 2015 die Führung bei der Schweizer Grossbank übernahm.

Und dies wiederum spricht für die von Thiam vor gut eineinhalb Jahren eingeschlagene Wachstumsstrategie einer Universalbank mit einem abgespeckten Investmentbanking mit Fokus auf das Wealth Management.

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