Die Mitarbeiter der französischen Société Générale in Zürich sind stark verunsichert. Gerüchte über eine Schliessung des Standorts machen die Runde. Recherchen von finews.ch zeigen, was da dran ist.

Der Jahresauftakt ist für die Mitarbeiter der Société Générale (SocGen) in Zürich alles andere als beschaulich verlaufen. Unsicherheit herrscht, nachdem Gerüchte über eine mögliche Schliessung des Standortes aufgekommen sind, wie finews.ch aus dem Umfeld der Bank vernommen hat. Bereits soll sich der Schweizerische Bankpersonalverband (SBPV) eingeschaltet haben, um zwischen Angestellten und Management zu vermitteln.

Auslöser der Aufregung war die SocGen selber. Zum Ende des Jahres 2017 hatte die Bank ihre Angestellten in Zürich über die möglichen Abbaupläne orientiert, wie es aus dem Umfeld der Bank weiter hiess.

Das Bekenntnis zum Standort Zürich

Punkto Schliessungen hat die SocGen in der Schweiz Übung. Im Jahr 2016 hatte die französischer Grossbank ihren Niederlassung in Lausanne aufgelöst, Arbeitplätze teils gestrichen und teils nach Genf verlagert.

Tobias Wagner

Vergangenes Jahr hat die Bank dann kommuniziert, sie werde insbesondere in das Schweizer Private Banking und damit in Zürich und in Genf investieren. Zürich-Chef Tobias Wagner (Bild oben) hatte im zweiten Halbjahr in einer Rekrutierungsoffensive über ein Dutzend Banker angestellt.

Es gibt Umzugspläne

Die SocGen hat ihr Private Banking nach ihrem Rückzug aus Asien neu ausgerichtet und die Schweiz als Schlüsselmarkt bestimmt, wie Jean-Francois Mazaud, Chef des gesamten Private-Banking-Geschäftes von SocGen, vergangenes Jahr im Interview mit finews.ch-TV sagte.

Und nun soll die Grossbank auf ihren Standort Zürich verzichten? Wie Recherchen ergeben haben, sind diese Befürchtungen wohl übertrieben. So soll es sich nicht um eine Standortschliessung handeln, sondern um einen Umzug. Derzeit belegt die SocGen in Zürich Büros an der Talstrasse und am Talacker.

IT-Spezialisten verlagern

Bei einem Umzug innerhalb von Zürich würden die IT-Spezialisten an einen anderen und günstigeren Standort verlagert werden. Dabei handle es sich um deutlich mehr als ein Dutzend Mitarbeiter. 

Doch scheint sich die SocGen mit der Umsetzung der Pläne schwer zu tun. Sie befürchte einen Verlust von wichtigen Mitarbeitern, welche eher kündigen als sich versetzen lassen, hiess es. Darum sei das Vorhaben derzeit sistiert. Mit den Betroffenen würden weitere Gespräche geführt. Die Bank richtete gegenüber finews.ch, es sei noch nichts entschieden. Das Bekenntnis zu den beiden Standorten Genf und Zürich bleibe bestehen.

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