Staatssekretär Jörg Gasser gilt als wichtiger Fürsprecher von Fintech-Anliegen. An einem grossen Branchenanlass in Singapur gewichtete er jedoch Prinzipien höher als Technologie.

Jörg Gasser gibt die Leitung des Staatssekretariat für Internationale Finanzfragen (SIF) nächsten Februar ab. Am Fintech Festival in Singapur, das am (gestrigen) Montag begonnen hat, hatte er nochmals einen grossen Auftritt. Wie das Finanzportal finews.asia vom Anlass berichtete, präsentierte der oberste Botschafter des Finanzplatzes die offizielle Schweizer Sicht auf Fintech.

Im Rahmen einer Diskussionsrunde kam Gasser zum Schluss, dass der Hype um die Finanztechnologie ausgeklungen sei und sich die Branche nun um konkrete Anwendungen bemühe. Damit diese auch für die Kundschaft der Finanzdienstleister Nutzen stifte, brauche es Standards.

Offen für die Blockchain

Wie auch Mark Branson, der Direktor der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma), favorisiert der SIF-Leiter aber eine Technologie-neutrale Ordnung; es brauche keine spezielle Fintech-Regulierung, sondern Prinzipien, die für alle Marktteilnehmer gelten, findet er.

Einen speziellen Fokus legte der Staatssekretär dabei auf die aufstrebende Blockchain-Technologie, eines seiner Steckenpferde: Das SIF rief Anfang Jahr extra eine Arbeitsgruppe zur Blockchain und Initial Coin Offerings (ICO) ins Leben. Von dieser wird Ende 2018 ein Schlussbericht erwartet.

Potente Investoren hätten die Blockchain entdeckt, so Gasser am Panel. Entsprechend steige auch das Interesse an regulatorischen Rahmenbedingungen. Hier müssten sich die Behörden offen zeigen – und trotzdem nicht von den Prinzipien abweichen.

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