Für Avaloq war es das grösste Projekt der Geschichte: Das Joint Venture zur Entwicklung der IT-Plattform von Raiffeisen Schweiz. Nun gehen die Partner getrennte Wege. 

Raiffeisen hat erfolgreich alle 246 Banken, welche zu dem Verbund gehören, auf eine gemeinsame IT-Plattform gebracht. Die Lösung wurde gemeinsam mit der Herstellerin von Bankensoftware Avaloq entwickelt und war bisher in einem Gemeinschaftsunternehmen namens Arizon angesiedelt.

Anders als ursprünglich geplant übernimmt Raiffeisen nun die 49 Prozent von Avaloq an dem Projekt und wird die Plattform künftig selbst weiterentwickeln und betreiben, wie die beiden Unternehmen am Donnerstag mitteilten.. Im Zusammenhang mit der Transaktion hat die Bank 69 Millionen Franken zurückgestellt, welche Teil der bereits kommunizierten Sondereffekte von 300 Millionen Franken im Jahr 2018 sind. 

Mutter aller Tech-Projekte

Der Grund für diese Planänderung seien strategische Überlegungen, hiess es. Raiffeisen Schweiz werde dadurch bei zukünftigen IT-Massnahmen beweglicher.

Die Übernahme von Arizon durch Raiffeisen setzt einen vorläufigen Schlusspunkt hinter die «Mutter aller Tech-Projekte», wie es Avaloq-Verwaltungsrat Dan Zilberman letztes Jahr im Interview mit finews.ch ausdrückte. Das Projekt litt an Pannen und Verzögerungen, eigentlich hätte die Plattform schon vor einem Jahr laufen sollen. 

Bereits Ende 2017 verkaufte Raiffeisen eine Beteiligung an Avaloq an das Private-Equity-Unternehmen Warburg Pincus und wurde damit von der Miteigentümerin zur blossen Kundin. Mit der Übernahme von Arizon hat sich die Genossenschaftsbank nun noch unabhängiger vom Software-Anbieter gemacht. 

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