Eine ehemalige UBS-Bankerin wirft einem Arbeitskollegen bei der Schweizer Grossbank vor, sie unter Drogeneinfluss gesetzt und vergewaltigt zu haben. Nun könnten dem Mann Konsequenzen von offizieller Seite drohen.

Die eigentliche Tat ist schon eineinhalb Jahre her: Eine junge Angestellte der UBS in London wirft einem ihrer Vorgesetzten vor, sie im September 2017 vergewaltigt zu haben. Nun muss der mutmassliche Täter Konsequenzen vom Regulator befürchten.

Die Financial Conduct Authority (FCA), der Bankenregulator in Grossbritannien, überlegt derzeit eine formelle Untersuchung gegen den Investmentbanker einzuleiten. Sollte die Behörde gegen ihn befinden, könnte er der erste Banker werden, der wegen sexuellen Fehlverhaltens ein Berufsverbot erteilt bekommt, berichtete das Branchenportal «Financial News» am Montag.

Weiterer Banker im Visier

Der Mann, gegen den die Vorwürfe erhoben wurden, arbeitet nicht mehr bei der UBS. Einem weiteren Banker, der noch beim Institut ist, warf die frühere Angestellte vor, sie bei einem Abendessen mit Teammitgliedern begrapscht zu haben. Auch gegen diesen könnte die FCA eine Untersuchung eröffnen. 

Der Fall hat seit den ersten Medienberichten im Sommer 2018 viel Kritik an der UBS ausgelöst. Die Bank gab letzten Herbst Massnahmen bekannt, wie sie solchen Vorfällen künftig besser vorbeugen will. Das Opfer im Fall, der den Massnahmen zugrunde liegt, beurteilte diese allerdings als ungenügend. 

Die Frau reichte im März Klage gegen die UBS vor einem Londoner Arbeitsgericht ein. Neben der sexuellen Belästigung und der Diskriminierung wirft sie der Bank auch vor, bei der Untersuchung des Falls ihre Privatsphäre verletzt zu haben. Sie verlangt Schadenersatz. 

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