Der italienische Fiskus will an Daten von Kunden, die von der Privatbank EFG International gleichzeitig mit der Tessiner Bank BSI übernommen wurden. Der Bund gewährt Amtshilfe.

Bereits im November letzten Jahres soll sich die italienische «Agenzia delle Entrate», die italienische Steuerbehörde, in einem Brief an die Eidgenössische Steuerverwaltung (EST) gewandt und offiziell um Amtshilfe bei der Beschaffung von Kundendaten der Privatbank EFG International gebeten haben.

Wie die «Handelszeitung» berichtet, soll es sich dabei um italienische Kunden handeln, die zwischen 23. Februar 2015 und 31. Dezember 2016 ein Konto bei der damaligen Banca della Svizerra Italiana (BSI) besessen haben, welche die EFG zusammen mit der ganzen Bank vor gut drei Jahren übernommen hat.

Compliance umgesetzt

Laut dem Bericht seien aber nur Kunden betroffen, die weder auf ein Regularisierungsschreiben der EFG geantwortet noch an einem Offenlegungsprogramm der italienischen Behörden mitgemacht hatten. 

Die EFG bestätigte gegenüber der Zeitung, von der EST Post erhalten zu haben, und zwar ein Offenlegungsantrag, der «sich auf Kunden mit Wohnsitz in Italien, die eine Bankbeziehung mit der ehemaligen BSI hatten» beziehe. Ausserdem betont sie, sie habe nach der Übernahme der BSI einen  «strengen und effektiven Risiko- und Compliance-Rahmen» umgesetzt.

Druck aus Süden

Die EFG ist nicht die erste Schweizer Bank, die von italienischen Behörden unter die Lupe genommen wird. Wie finews.ch im Mai dieses Jahres berichtete, soll sich die UBS bereits mit dem südlichen Nachbarn geeinigt und in diesem Rahmen 100 Millionen Franken an den italienischen Staat bezahlt haben.

Im März haben italienische Behörden Briefe an diverse Schweizer Banken verschickt, in denen sie um Informationen über italienische Kunden gebeten haben. Mindestens zehn Banken sollen daraufhin mit den Behörden kooperiert haben.

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