Gemäss einem Bericht des «Wall Street Journal» will Mohammed bin Salman rund 500 Millionen Dollar in die Credit Suisse investieren. Der saudi-arabische Kronprinz ist eine umstrittene Figur.

Der saudi-arabische Kronprinz Mohammed bin Salman bereitet sich auf eine Investition in die Investmentbank der Credit Suisse vor, wie das «Wall Street Journal» am Montag berichtete.

Prinz Mohammed könnte rund 500 Millionen Dollar in die Ausgliederung der CS First Boston investieren, berichtet die Zeitung unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Andere Investoren könnten dem Bericht zufolge die Atlas Merchant Capital des ehemaligen Barclays-Chefs Bob Diamond sein.

Weitere Zusagen in Aussicht

Credit Suisse Chairman Axel Lehmann sagte vergangene Woche, dass die Bank mehrere weitere Zusagen von Investoren für die geplante Ausgliederung der Investmentbank First Boston erhalten habe. Prinz Mohammed hat die grössten Unternehmen Saudi-Arabiens ermutigt, weltweit zu expandieren, das Profil des Landes als ernsthafter Investor zu schärfen und seine Wirtschaft zu diversifizieren.

Das Königreich unterstützt bereits die Credit Suisse, indem die Saudi National Bank einen Anteil von 9,9 Prozent an dem in Schwierigkeiten geratenen Schweizer Institut übernimmt. Die Saudi National Bank hat mit der Notenbank des Königreichs nichts zu tun.

Ein Mann mit zwei Gesichtern

MBS, wie der Kronprinz auch genannt wird, ist ein Mann mit zwei Gesichtern. Einerseits gilt er als Modernisierer, der Auspeitschung und Todesstrafe für Jugendliche abgeschafft hat, sein Land auf eine Zukunft ohne den Verkauf von Erdöl vorbereitet und Frauen mehr Freiheiten gegeben hat.

Obwohl sich MBS modern gibt, handelt er anderseits häufig rücksichtslos. Amnesty International bezeichnet seine Regierungszeit als die dunkelste im Bereich der Menschenrechte und Freiheiten. So liess er über 200 Geschäftsleute, Politiker und Prinzen verhaften und insgesamt 106 Milliarden Dollar zugunsten der Staatskasse einziehen, nachdem ihn sein Vater, König Salman, im Jahr 2017 zum Leiter des neu geschaffenen Anti-Korruptions-Komitees ernannte.

Auch der noch immer andauernde Krieg in Jemen, in den Saudi-Arabien verwickelt ist, hat bisher über 100’000 Menschenleben gefordert. US-Präsident Joe Biden hat die militärische Unterstützung für Saudi-Arabien eingestellt.

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