Die Grossbank hat rund um die Rettung der Credit Suisse im vergangenen März hohe Neugeldzuflüsse verzeichnet. Wie die UBS dies interpretiert.

Mit der Übernahme der Credit Suisse (CS) will die UBS dereinst 5 Billionen Dollar an Kundengeldern verwalten – im ersten Quartal machte die grösste Bank nun bereits aus eigener Kraft einen Sprung beim Volumen.

Wie das Institut im Rahmen des Resultats im abgelaufenen ersten Quartal vermeldete, flossen ihm Nettoneugelder in Höhe von 28 Milliarden Dollar zu – davon allein 7 Milliarden Dollar in den letzten zehn Tagen des Monats März, also nach Ankündigung der Übernahme der CS.

Ebenfalls sammelte die Bank gebührengenerierende Vermögenswerte in Höhe von 20 Milliarden Dollar ein, wie es weiter hiess. In der Sparte Asset Management holten UBS-Finanzprodukte Gelder in Höhe von 14 Milliarden Dollar, wobei vor allem Geldmarktfonds beliebt waren.

Fast 10'000 Neukunden in der Schweiz gewonnen

Im Schweizer Heimmarkt ist der Neugeldfluss ebenfalls auffällig hoch: Der Nettoneuzufluss der gebührengenerierenden Vermögenswerte erreichte hierzulande 8 Milliarden Franken, während die UBS im Privatkundengeschäft mit Anlageprodukten nochmals 0,9 Milliarden Franken holte. Ebenfalls hat die Bank im Heimmarkt fast 10'000 Neukunden gewonnen.

Inwiefern dieses Neugeld von der angeschlagenen CS hinüberströmte, dazu schwieg sich die Bank in der Mitteilung vom Dienstag aus. Schon zuvor hatte sie einen «CS-Effekt» stets in Abrede gestellt, obschon schon anlässlich des ersten «Bank-Run» auf CS im vergangenen Herbst die Neugeldzuflüsse bei der UBS erhöht ausgefallen waren.

Wie die CS am (gestrigen) Montag berichtete, sind dort in der Vermögensverwaltung zwischen vergangenem Januar und März mehr als 47,1 Milliarden Franken an Kundengeldern abgeflossen, wobei auch der Schweizer Heimmarkt tangiert war.

«Hort der Stabilität»

Die UBS hielt nun lediglich fest: «Unser gutes zugrunde liegendes Ergebnis und die hohen Kapitalzuflüsse in diesem Quartal belegen, dass unsere Kunden uns in diesem unsicheren Umfeld weiterhin als Hort der Stabilität betrachten. Dank unserer soliden Bilanz und unseres diversifizierten und kapitalgenerierenden Geschäftsmodells waren wir in einem für das Schweizer wie auch für das globale Finanzsystem kritischen Moment Teil der Lösung.»

Die insgesamt investierten Gelder bei der UBS gingen zwar zum Vorjahr zurück. Dennoch sieht der Trend bei der grössten Privatbank der Welt auch im Ausland vielversprechend aus. Im strategischen Wachstumsmarkt Amerika generierte die Sparte Gobale Vermögensverwaltung (GWM) einen Nettoneuzufluss der gebührengenerierenden Vermögenswerten in Höhe von 4 Milliarden Dollar, plus 8 Milliarden an weiterem Neugeld.

Kreditrückzüge in Asien gestoppt

In der Region Asien-Pazifik strömten dem Institut gebührengenerierende Vermögenswerte von 5 Milliarden Dollar zu; ebenfalls wurden im Lending mit Lombardkrediten keine Positionen mehr aufgelöst, was ebenfalls ein positives Zeichen für diesen Wachstumsmarkt ist. In der Region Europa, Nahost und Afrika (Emea) verbuchte die UBS schliesslich einen Nettoneuzufluss von gebührengenerierenden Vermögenswerten von 3 Milliarden Dollar.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.53%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.89%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.58%
pixel