Eine Erhebung des Beratungsunternehmens Deloitte zeigt: Schweizer ziehen derzeit die helvetische App Twint dem Konkurrenten Apple Pay vor. Smartphones werde beim Bezahlen allerdings nur sporadisch genutzt.

Der gewaltige Marketingaufwand für die Schweizer Bezahl-App Twint hat sich offenbar bezahlt gemacht. Gemäss einer am Donnerstag veröffentlichten Studie des Beratungsunternehmens Deloitte nutzen 40 Prozent der Mobile-Payment-Nutzern die Twint-App. 33 Prozent nutzen Apple Pay.

Das ist für das Gemeinschaftswerk der Schweizer Banken und des Finanzdienstleisters SIX eine gute Nachricht. Twint ist zögerlich gestartet, doch umfasst das Netzwerk inzwischen über 40 Partnerbanken, womit Twint über 80 Prozent der Bankkundenbeziehungen in der Schweiz abdecken kann.

Smartphone bleibt meistens in der Tasche

Im Gegensatz zu anderen Anbietern wie Apple Pay und Samsung Pay, deren Technologie einer virtuellen Kreditkarte entspricht und Daten via NFC-Chip übermittelt, unterliegt Twint immer ein Bankkonto.

Auf den zweiten Blick sind die Zahlen bezüglich der Nutzung von mobilen Bezahllösungen aber nicht berauschend. Deloitte befragte 1'000 Schweizer Konsumenten zu ihren Bezahlgewohnheiten. Demnach nutzen 17 Prozent der Schweizer ihr Smartphone zum Bezahlen – gelegentlich, wie es einschränkend heisst. 14 Prozent haben dies in den kommenden zwölf Monaten noch vor.

Konkurrenz von Ladenketten

Derweil liegt der Anteil von Mobile Payment am Transaktionsvolmen in der Schweiz weiterhin unter 1 Prozent. Das zeigt, dass Apps wie Twint zwar auf dem Smartphone installiert sind, doch nur sporadisch benutzt werden.

Anbieter wie Twint oder Apple Pay erhalten auch zunehmend Konkurrenz von spezifischen Marken oder Ladenketten, die eigene Apps mit Bezahlfunktionen entwickeln haben und diese mit Bonusprogrammen und Spezialangeboten kombinieren. Solche Apps würden bereits 46 Prozent der Schweizer Konsumenten nutzen, so Deloitte.

Vorteil NFC

Im Markt für mobile Bezahllösungen herrscht somit einiges an Dynamik. Wobei die Berater von Deloitte festhalten, dass Apple Pay durch die NFC-Technik deutlich praktischer für die Nutzer sei.

Ob dieser Trumpf noch lange sticht, hängt unter anderem auch von der Wettbewerbskommission (Weko) ab. Sie brütet derzeit über der NFC-Problematik, denn Apple öffnet diese Schnittstelle in den Smartphones für andere Anbieter wie Twint nicht. Die Stiftung für Konsumentenschutz hatte deswegen vor einem Jahr bei der Weko eine Klage eingereicht.

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