Zudem leidet eine relativ grosse Anzahl von GAM-Fonds unter schlechter Performance. Die 2016 getätigte Übernahme von Cantab entpuppte sich als Flop – GAM musste zum Ergebnis des ersten Halbjahres einen Abschreiber von knapp 60 Millionen Franken vornehmen.
Eine Preisfindung für ein mögliches Übernahmeangebot geriete darum zum regelrechten Rätselraten, sagte der Investmentbanker weiter. Die Unsicherheiten summieren sich zu einem toxischen Gemisch.
Grossaktionäre müssten mitspielen
Dass GAM mit seiner Grösse, dem Track Record und der Ausrichtung schwer verkäuflich ist, hatte sich bereits letztes Jahr gezeigt, als der Zürcher Hedgefonds-Manager Rudolf Bohli (Bild unten) zum Angriff blies. «Schon damals wollte das niemand mit Bohli durchziehen», so der Banker. Der Aktienkurs lag mit 13 bis 14 Franken zwar bedeutend höher – doch auch der Ausblick war deutlich klarer.
Mit 8 bis 9 Franken pro Aktie ist GAM vermeintlich günstiger. Doch welcher Käufer würde 1,4 Milliarden Franken (die aktuelle Börsenbewertung) für einen mit derart vielen Unsicherheiten belasteten Asset Manager zahlen? Die Rechnung müsste ein Interessent zudem mit einigen Grossaktionären machen.
Dazu gehören Silchester Investment Managers mit 15 Prozent, die Silchester nahe stehenden Kiltearn Partners mit 5 sowie der US-Asset Manager T. Rowe Price mit ebenfalls 5 Prozent Anteilen. Kaum vorstellbar, dass diese Willens sein würden, den notwendigen Abschlag auf dem Kaufpreis zu akzeptieren.
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