Es sollte die Luxus-Version der «Sharing Economy« werden. Doch das Fintech des früheren Top-Bankers der Credit Suisse hat nicht abgehoben, wie finews.ch erfahren hat.
Tend, das Blockchain-Startup des früheren Digital-Chefs der Credit Suisse Marco Abele, ist rund zwei Jahre nach der Gründung in die Liquidation gegangen. Dies geht aus einem Eintrag des Handelsregisters des Kantons Zug hervor.
Abeles Projekt hatte bei einem im vergangenen Jahr durchgeführten Initial Coin Offering (ICO) deutlich weniger Mittel aufgenommen als angestrebt. Er hatte auf Einnahmen von rund 30 Millionen Dollar gehofft.
Geordnete Liquidation
Im vergangenen Januar musste Abele dann rund zehn Mitarbeiter entlassen, wie mehrere Personen gegenüber finews.ch bestätigten.
Vor einer Woche informierte Abele (Bild unten) seine restliche Belegschaft über das Aus von Tend Technologies. Abele schrieb in der Nachricht, das Zuger Konkursamt werde die Angestellten wegen ausstehender Forderungen kontaktieren. Abele war am Montag für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.
Tend hatte einiges an Aufmerksamkeit auf sich gezogen, weil Abele bei der CS als Digital-Chef amtete, bevor Anke Brigde Haux Ende 2016 seine Aufgaben übernahm. Mit Tend wollte Abele ein Blockchain-Project der sogenannten «Sharing Economy» realisieren, das sich aber ganz auf das Luxussegment konzentrieren sollte.
Luxuserlebnisse «ausleihen»
Kunden, welche die Tend-Token kauften, sollten Zugang zu bestimmten Luxuserlebnissen aus vier Kategorien erhalten: Classic Cars, Kunst und Kultur, Uhren und Weingüter. Dafür, so der Plan, sollte Tend Kooperationen mit entsprechenden Anbietern eingehen.
Der 49-jährige Ex-Banker liess für das Vorhaben von einer New Yorker Design-Agentur eine App gestalten und mietete in der Nähe des Zürcher Paradeplatzes Ausstellungsräumlichkeiten.
Digitale Prominenz
Personell suchte sich Abele hochkarätigen Beistand: Oliver Bussmann, der frühere Chief Infomation Officer der UBS und Ex-Präsident der Crypto Valley Association, war als strategischer Berater für Tend tätig.
Als Mitgründer und operativen Chef gewann Abele Rasoul Jalali, den früheren Schweiz-Chef der Taxi-App Uber. Jalali zog allerdings bereits im Sommer 2018 weiter, um sein eigenes Startup im Bereich von Occasion-Autos zu gründen.
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Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.26.66%
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Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.18.44%
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Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.28.37%
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Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.9.3%
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Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.17.23%
