Jho Low ist nach seinen Aktivitäten rundum um den Banken- und Korruptionsskandal 1MDB einer der meist gesuchten Menschen. Nun spricht er.

Low Taek Jho – oder kurz Jho Low – wird von den amerikanischen und malaysischen Behörden gesucht. Der chinesisch-malaysische Financier gilt als Drahtzieher und Mastermind im Milliarden-Korruptionsskandal um den malaysischen Staatsfonds 1MDB. Rund 4,5 Milliarden Dollar verschwanden dabei in fremden Taschen.

Jho Low ist seit dem Jahr 2016 untergetaucht. Mutmasslich versteckt er sich in China. Schweizer Banken wie die Tessiner BSI, Falcon Private Bank und weitere hatten 1MDB-Gelder geschleust und sind teils hart sanktioniert worden. Jho Lows Besitztümer – Kunstwerke, Privatjet, Yacht – wurden von den US-Behörden konfisziert.

Nur ein Mittelsmann

Und dieser sagt nun, er und seine Familie seien ein Opfer der malaysischen Justiz, diese habe ihn als Haupttäter im Korruptionsskandal gebrandmarkt. Darum habe er sich auch nicht gestellt. Solche Aussagen und weitere Jho Lows finden sich in einem Interview mit der «Straits Times» (Artikel bezahlpflichtig).

Darin behauptet Jho Low auch, er sei im ganzen Skandal nicht mehr als der Mittelsmann gewesen. «Das ist nichts Ungewöhnliches. Ich wurde angefragt, weil ich über gute Beziehungen zu einflussreichen Geschäftsleuten und Entscheidungsträgern verfüge», sagte er. «Die Vorstellung, dass ich eine Art 'Mastermind' bin, ist einfach falsch.» In Wirklichkeit sei er eine einfache Zielscheibe.

Wichtigste Fragen nicht gestellt

Das Interview mit Jho Low sei «sinnlos», urteilte Tom Wright, Co-Autor des 1MDB-Bestsellers «Billion Dollar Whale». Er habe sich zu den juristischen Vorwürfen der Strafbehörden nicht geäussert – noch sei er dazu von den Zeitungen befragt worden.

Stattdessen durfte Jho Low über seine Zukunftspläne sprechen. Diese gingen in Richtung Philanthropie, sagte er. Er sei mehrfach mit Krebs in Berührung gekommen und wolle nun die Forschung unterstützen.

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