Der Generation Y, die als erste mit der Digitalisierung recht eigentlich aufgewachsen ist, hätte man in Sachen Mobile Banking doch etwas mehr zugetraut. Doch die Erkenntnisse einer Studie der Bankensoftware-Schmiede Crealogix sind erstaunlich.

Sie sind die erste Generation, die in der digitalen Welt gross geworden ist: die Generation (Gen) Y, geboren im Zeitraum der frühen 1980er- bis zu den späten 1990er-Jahren, auch Millennials genannt. Entsprechend sind sie auch ein guter Indikator für die Akzeptanz von Finanz-Applikationen. Denn mittlerweile besitzen manche von ihnen auch genügend Geld, um die ganze Palette an mobilen Banking-Dienstleistungen zu beanspruchen.

Doch weit gefehlt. Die Befunde, welche die Schweizer Bankensoftware-Firma Crealogix im Rahmen einer Umfrage in Europa, inklusive der Schweiz, in Erfahrung gebracht hat, sind verblüffend, um nicht zu sagen: ernüchternd.

Mehr nicht

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Denn offensichtlich wollen die Millennials mit ihren Apps vor allem eins: Geld ihren Freunden und Bekannten schicken. Dies erklärten 85 Prozent der Umfrage-Teilnehmer auf die Frage, wozu sie ihr mobiles Banking am meisten benützten. Immerhin gaben dann noch 65 Prozent an, dass sie über ihre Digital-Banking-Beziehung auch gerne ihre finanzielle Situation anschauen würden. Und gut die Hälfte der Umfrage-Teilnehmer (57 Prozent) bezahlt via App auch gerne Rechnungen. Mehr nicht.

Dies erstaunt, zumal sich viele Banken und andere Finanzinstitutonen regelrecht darin überbieten, ständig neue Tools und Services in ihre mobilen Banking-Apps aufzunehmen respektive einzubauen, wie das nicht zuletzt etwa die Ende 2020 lancierte CSX-App der Credit Suisse zeigt. Ein anderes Beispiel ist ZAK von der Bank Cler.

Wenig Interesse an Neobanken

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Trotz der schier unerschöpflichen Möglichkeiten, die sich in der digitalen (Finanz-)Welt eröffnen, bleiben die Millennials in vielfacher Hinsicht anspruchslos, wie die Studie weiter zeigt. Das offenbart allein schon die Tatsache, dass 45 Prozent der befragten Milliennials nicht einmal ein Konto bei einer Neobank haben, sondern traditionellen Marken wie UBS, ING, Sparkasse, Postfinance oder Raiffeisen respektive deren Lösungen eher vertrauen.

Erstaunlich ist auch der sorglose Umgang der Generation Y mit Finanzinstitutionen. Die Millennials (72 Prozent der Befragten) haben keinerlei Probleme, biometrische Daten (Fingerabdrucke, Gesichtserkennung) zu liefern, um Zugriff auf ihre Banking-App zu erhalten. Insgesamt nimmt die junge Generation viel eher in Kauf, dass ihre Daten im globalen Finanz-Universum herumschwirren. Bankgeheimnis ist passé.

Lieber Plastik

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Zwar interessieren sich viele Millennials (82 Prozent der Umfrage-Teilnehmer) für Aktien. Doch nur knapp Hälfte (49 Prozent) kauft tatsächlich Wertschriften; 29 Prozent der Befragten halten Aktien, 17 Prozent Fonds, 14 Prozent Kryptowährungen sowie 6 Prozent Index-Anlagen (Exchange Traded Funds, ETF).

Dass es dieser Generation vor allem ums traditionelle Bezahlen geht, zeigt auch folgende Erkenntnis aus der Studie: 83 Prozent der Befragten bevorzugen nach wie vor eine phyische Debit-Karte (sogenannte Maestro-Karte in unseren Breitengraden) oder 67 Prozent eine Kreditkarte. Nur gerade 22 Prozent der Umfrageteilnehmer besitzen eine virtuelle Debit-Card und gerade mal 18 Prozent eine virtuelle Kreditkarte.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.35%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.74%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.82%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.44%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.64%
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