Der Zustrom von reichen Chinesen und ihren Vermögen nach Singapur treibt dort die Inflation an. Nicht nur die Preise für Häuser und die Mieten steigen rasant. Jetzt hat die Finanzaufsicht des südostasiatischen Stadtstaates wichtige Banken aufgefordert, über das Thema lieber nicht zu sprechen.

Eine offizielle Anweisung ist es wohl nicht. Es wurde an einem Treffen zwischen der Finanzaufsicht MAS (Monetary Authority of Singapore) und der «Private Banking Industry Group» Ende Februar wohl eher in Form einer Bitte und Empfehlung verpackt. Dabei sei aber deutlich geworden, dass ein Verstoss zumindest mit Verstimmung aufgenommen werden würde.

Nicht über Herkunft reden

Die Banken sollten doch bitte nicht über die Herkunft der beträchtlichen Geldsummen reden, die im vergangenen Jahr in die Stadt geflossen sind. Das berichtet die «Financial Times» unter Berufung auf Bankmanager, die bei dem Treffen anwesend waren. Die MAS möchte, dass die Banken die öffentliche Diskussion über dieses Phänomen auf ein Minimum beschränken. Dabei sei China zwar nicht explizit genannt worden, es sei aber klar gewesen, was gemeint ist.

Wohlhabende Chinesen transferieren Milliarden in das asiatische Finanzzentrum. Auslöser dieser «Standort-Diversifizierung» ist einerseits der stärkere Zugriff und die Kontrolle durch den Staat und andererseits die wachsenden Spannungen in der Region, etwa zwischen China und den USA aufgrund der Taiwan-Frage. Nachdem die Position von Präsident Xi Jinping nach seiner Widerwahl nun noch fester zementiert ist und die Behörden einen regulatorischen Angriff auf die Wirtschaft und ein hartes Durchgreifen bei der Korruptionsbekämpfung begonnen haben, fliessen Vermögen aus der Volksrepublik ab.

1'500 Family Offices

Laut Schätzungen gab es in Singapur Ende 2022 rund 1'500 Family Offices, von denen ein grosser Teil aus China stammt, wie die Zeitung weiter schreibt. Laut Zahlen des MAS gab es ein Jahr zuvor 700 Family Offices und 2018 nur eine Handvoll.

Der Private Banking Industry Group gehören HSBC, Standard Chartered, UBS, BNP Paribas, J.P. Morgan und Citigroup an sowie die lokalen Banken DBS und Bank of Singapore.

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