UBS: Hohe US-Zölle werden Wirtschaft belasten

Das Schweizer BIP-Wachstum hat sich im zweiten Quartal 2025 deutlich verlangsamt. Laut der Einschätzung des UBS Chief Investment Office Global Wealth Management (UBS CIO GWM) wuchs die Schweitzer Wirtschaft im zweiten Quartal 2025 bereinigt um Sport-Ereignisse um 0,1 Prozent im Vorquartalsvergleich.

Als Hauptgrund wird auf die geringeren Exporte verwiesen. Diese waren zwischen April und Juni rückläufig, nachdem sie im ersten Quartal noch aufgrund von Vorzieheffekten im Zusammenhang mit den US-Zöllen stark zugelegt hatten. Es habe einen klaren Rückgang der Pharmaexporte gegeben.

Das Wachstum habe jedoch noch über dem gelegen, was man erwartet habe, heisst es weiter. Das Wachstum des Dienstleistungssektors konnte den Rückgang in der Industrie kompensieren.

Konsum stützt Konjunktur

Zudem habe der Konsum wesentlich dazu beigetragen, dass die Schweizer Wirtschaft im zweiten Quartal leicht gewachsen ist. Das Wachstum des privaten Konsums habe sich auf 0,3 Prozent zum Vorquartal verlangsamt. Das Wachstum des Staatskonsums betrug 0,9 Prozent.

Für das Gesamtjahr rechnen die UBS-Volkswirte unverändert mit einem Wachstum auf um Sportevents bereinigter Basis von rund 1,3 Prozent. 

Für das Jahr 2026 wurde die Prognose leicht gesenkt. Hier wird auf bereinigter Basis ein BIP-Wachstum von 0,9 Prozent nach bislang 1,0 Prozent erwartet und unbereinigt von 1,3 Prozent (zuvor +1,4 Prozent).

«Während der Aussenhandel in den kommenden Quartalen durch den Zollstreit belastet wird, dürfte der Konsum weiterhin die Wirtschaft stützen. Im nächsten Jahr sehen wir ein Wachstum von rund 0,9 Prozent.»

Viel hänge davon ab, wie sich die Zollverhandlungen mit den USA weiterentwickeln. Bei der BIP-Prognose habe man einen US-Zollsatz von 15 Prozent zugrunde gelegt (ohne Gold- und Pharmaexporte). Sollten die Zölle bei 39 Prozent bleiben, könnte das BIP-Wachstum um bis zu 0,4 Prozentpunkte sinken.

Zudem sieht die UBS dann bis zu 0,4 Prozent der Beschäftigung als gefährdet an. Jedoch sollte das Kurzarbeitsmodell dabei helfen, die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt abzufedern und einen Anstieg der Arbeitslosigkeit zu begrenzen.

Mittelfristig sinkender Pharma-Export

Die Bank-Experten rechnen damit, dass die Pharmabranche mit hohen Zöllen konfrontiert sein wird, ausser die Firmen erklären sich bereit, künftig den US-Markt aus den USA zu beliefern. «Die Schweizer Pharmaindustrie dürfte mittelfristig in den USA genügend Produktionskapazitäten schaffen, um damit den amerikanischen Markt zu versorgen und so hohen Zöllen zu entgehen.» Das würde mittelfristig ein Abschmelzen des Handelsbilanzüberschusses der Schweiz bedeuten und das Wachstum belasten.

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(Quelle: UBS)