Umbruch im Zahlungsverkehr – das sind die Folgen für die Schweiz

Die globale Zahlungsindustrie steht vor einem tiefgreifenden Strukturwandel. Der neue BCG Global Payments Report 2025 zeigt, wie geopolitische Unsicherheiten, technologische Innovationen und veränderte Konsumentenerwartungen die Branche prägen. 

Weltweit sollen die Zahlungsumsätze bis 2029 auf 2,4 Billionen Dollar steigen. Das Wachstum verliert damit zwar an Dynamik, bleibt jedoch dank Instant Payments, E-Commerce und Plattformmodellen robust.

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Besonders stark wirken neue Technologien: Laut Studie erwarten über 80 Prozent der Konsumenten, künftig Einkäufe durch KI-Agenten abwickeln zu lassen. Das könnte mehr als die Hälfte des globalen Online-Handels betreffen. 

Echtzeitzahlungen wachsen rasant

Auch digitale Währungen gewinnen an Bedeutung. Stablecoins erreichten 2024 bereits ein Marktvolumen von 210 Milliarden Dollar, reale Anwendungen im Massenzahlungsverkehr stehen aber noch am Anfang. Parallel dazu wachsen Echtzeitzahlungen rasant: Account-to-Account-Transaktionen legten 2024 weltweit um 40 Prozent zu und gelten als Motor neuer Geschäftsmodelle. 

Für Anbieter verspricht die konsequente Transformation zudem Effizienzgewinne von 30 bis 40 Prozent – ein entscheidender Wettbewerbsvorteil.

Einnahmen bleiben hinter Boomjahren zurück

Im DACH-Raum zeigt sich laut der Studie ein klarer Trend zur Abkühlung. Neue Zuflüsse dürften spürbar zurückgehen, während die Margenkompression das Wachstum zusätzlich begrenzt. Die Umsätze dürften infolgedessen stabil bleiben. 

In der Schweiz wächst der Zahlungsverkehr bis 2029 nur noch halb so stark wie bisher. Nach jährlichen Zuwächsen von 7 Prozent zwischen 2019 und 2024 werden die Umsätze bis 2029 nur noch um 3 Prozent pro Jahr steigen. Die Einnahmen aus Transaktionen und Zinsen entwickeln sich dabei ausgewogen, bleiben aber hinter den Boomjahren zurück.

Wachstumsabkühlung auch in Deutschland und Österreich

Treiber bleiben Echtzeitzahlungen: Im gesamten DACH-Raum steigen die A2A-Transaktionen pro Kopf von 192 im Jahr 2024 auf 300 im Jahr 2029, während Kartenzahlungen nur moderat zulegen. 

In Deutschland sinkt das Wachstum von rund 18 (2019–2024) auf 2 Prozent (2024–2029), in Österreich von rund 15 auf 1 Prozent. 

In Österreich fällt das Wachstum von 8,0 Prozent  (2019–24) auf 4,5 Prozent (2024–29) zurück – ein ähnlicher Trend wie in Deutschland, aber auf niedrigerem Niveau.