Die Zürcher Bank Vontobel erwirbt eine Beteiligung von 60 Prozent an TwentyFour Asset Management in Grossbritannien. Dabei handelt es sich um einen unabhängigen Fixed-Income-Spezialisten in London. Ausserdem bestätigt Vontobel Übernahmegespräche mit Meriten in Deutschland.

Mit der Übernahme in Grossbritannien stärkt Vontobel Asset Management laut weiteren Angaben vom Mittwoch die Präsenz im englischen Markt, erweitert das bestehende Angebot im Fixed Income-Bereich und unterstreicht das Bekenntnis, Vontobel Asset Management durch gezielte Akquisitionen zu verbreitern.

Die unternehmerische Kultur und der fokussierte Investment-Ansatz von TwentyFour ergänzten Vontobels erfolgreiche Fixed-Income-Boutique in idealer Weise und eröffneten zusätzliche Wachstumsmöglichkeiten für beide Unternehmen, wie es in einer Mitteilung weiter heisst.

Umfangreiches Angebot – dynamische Anlagephilosophie

Mit zusammen 17 Milliarden Franken (12 Milliarden Pfund) an verwalteten Vermögen im Fixed-Income-Bereich bieten Vontobel und TwentyFour künftig ihren Kunden ein umfangreiches Angebot an spezialisierten Fixed-Income-Strategien, die im aktuellen Tiefzinsumfeld stark nachgefragt werden.

TwentyFour wurde 2008 gegründet, ist im Besitz von 10 Partnern, und verwaltet ungefähr 4,4 Milliarden Pfund mit einem breiten Angebot für institutionelle Anleger und im Fondsvertrieb.

Komplementäre Unternehmenskulturen

Im Heimmarkt Grossbritannien ist TwentyFour für die dynamische Anlagephilosophie und den robusten Investment-Prozess im Fixed Income-Bereich bekannt, mit denen sie nachhaltig attraktive risikobereinigte Renditen für ihre Kunden erzielt hat.

Zeno Staub (Bild oben), CEO von Vontobel, sagte am Mittwoch: «Mit ihrer erstklassigen Reputation und den komplementären aktiven Investment-Strategien verstärkt TwentyFour unsere Positionierung, mit aktiver Investmentberatung Mehrwert für unsere Kunden zu schaffen. Die Investment-Talente des TwentyFour-Teams passen hervorragend zu unserer Unternehmenskultur. Das Unternehmen erfüllt alle Kriterien, die wir vor drei Jahren für mögliche Akquisitionen festgesetzt haben.»

Weitere Akquisitionen geplant

Wie Vontobel weiter verlauten liess, wird die Akquisition vollständig durch Eigenmittel finanziert und soll bereits im ersten Jahr gewinnbringend sein, da keine nennenswerten Integrationskosten anfallen. Auch nach Finanzierung der Transaktion aus Eigenmitteln verfügt Vontobel über eine Eigenkapitalquote, die deutlich über der Zielgrösse von 16 Prozent liegt, wodurch Potenzial für weiteres Wachstum durch Akquisitionen gegeben ist.

Der Vollzug der Transaktion wird vorbehältlich der regulatorischen Genehmigung durch die UK Financial Conduct Authority und der schweizerischen Finanzmarktaufsicht (Finma) im zweiten Quartal 2015 erwartet.

Übernahmegespräche mit Meriten in Düsseldorf

In einer zweiten Stellungnahme am Mittwochmorgen bestätigte Vontobel Übernahmegespräche mit dem in Düsseldorf ansässigen Unternehmen Meriten Investment Management, wie dies finews.ch zuvor schon gemeldet hatte.

Meriten ist eine Tochtergesellschaft des US-Asset-Managers BNY Mellon. Sie verwaltet knapp 25 Milliarden Euro und ist ebenfalls – wie die Londoner Firma TwentyFour Asset Management – im Bereich festverzinslicher Anlagen tätig. 

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