Gegen eine Zahlung von mehreren dutzend Millionen Dollar kauft sich die Credit Suisse von einer Anklage wegen Unterschlagungen auf sogenannten «Dark Pools» frei.

Die Strafe beläuft sich auf 60 Millionen Dollar und zusätzlich 24,3 Millionen Dollar, weil Handelsaufträge illegal ausgeführt wurden, wie die US-Börsenaufsicht SEC am Sonntagabend vermeldete. Die Credit Suisse (CS) entgehe damit einer Anklage wegen Unterschlagungen in so genannten Dark Pools, hiess es weiter.

Dark Pools sind elektronische Handelsplätze, über die institutionelle Investoren unter Ausschluss des öffentlichen Marktes Aktien in grossem Stil handeln können. 

Kunden getäuscht

Bei den Vorwürfen gegen die CS ging es im Kern darum, Kunden mit Angaben über die Dark Pools getäuscht zu haben. Die Bank soll Hochfrequenz-Handelssystemen Zugang in ihren Dark Pool gegeben haben, während sie ihren anderen Kunden zugesichert haben, der Dark Pool sei vor eben diesen Akteuren geschützt.

Dagegen wehrte sich Daniel Mathisson, der Mit-Konstrukteur des CS-Dark-Pool namens «Crossfinder», energisch. Mittlerweile hat er die Bank aber verlassen, wie auch finews.ch berichtete.

Rekordstrafen verhängt

Neben der CS bezahlte auch die US-Filiale der britischen Bank Barclays einen Betrag von 70 Millionen Dollar. Laut Mitteilung handelt es sich hierbei um die höchsten Strafen, die in Zusammenhang mit den Handelsplattformen bisher ausgesprochen wurden.

Zur Erinnerung: Die UBS hat vor rund einem Jahr ein Verfahren in den USA im Zusammenhang mit ihrem Dark Pool gegen eine Zahlung von über 14 Millionen Dollar beigelegt.

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