Die Credit-Suisse-Tochter im Aargau gibt weiterhin keine Negativzinsen an die Kunden weiter. Das hinterliess letztes Jahr Spuren im Erfolgsausweis der Neuen Aargauer Bank.

Die Neue Aargauer Bank (NAB) mag zwar in einer Mitteilung vom Donnerstag von einem «überdurchschnittlichen Jahresgewinn sprechen». Dennoch hat die Regionalbank 2016 weniger verdient als im Jahr zuvor – der Gewinn sank um knapp 7 Prozent auf 128,2 Millionen Franken.

Zwar ist das Institut im Kerngeschäft gewachsen: Die Hypotheken an Privatkunden und die Kredite an Firmenkunden legten zu. Die Kundeneinlagen stiegen, und die NAB hat das Anlagegeschäft weiter ausgebaut.

Steigende Kosten

Der Erfolg aus dem ordentlichen Bankgeschäft ging allerdings um gut 6 Prozent auf 326,8 Millionen Franken zurück; der Nettozinserfolg bildete sich um rund 3 Prozent zurück und widerspiegelte damit die anhaltende Belastung durch die Negativzinsen. Hier zeigte sich die NAB im Gegensatz zu vielen anderen Schweizer Banken prinzipientreu: Das Institut, dass sich im Besitz der Grossbank Credit Suisse (CS) befindet, verzichtet auf die Weitergabe an Privat- und Firmenkunden, wie es hiess.

Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft entwickelte sich mit 66,1 Millionen Franken ebenfalls rückläufig.

Zugenommen haben derweil die Kosten. Der Geschäftsaufwand stieg um 2 Prozent, auch aufgrund von Investitionen in den Vertrieb und die Digitalisierung. Die Personalkosten gingen zurück, das wichtige Kosten-Ertrags-Verhältnis (CIR) verschlechterte sich gegenüber dem Vorjahr von 50,8 auf 55,2 Prozent.

Optimistisch für die nächsten Monate

Für das Jahr 2017 rechnet die CS-Tochter aber insgesamt mit einem «guten Ergebnis».

Die eingeschlagene «Multikanalstrategie» wird von der NAB weiter umgesetzt, wobei das Regionalinstitut ab Mai einen neuen Kanal öffnet: Neu können sich Kunden per Video beraten lassen, wie die Bank vermeldete.

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