Die Genfer Privatbank im Familienbesitz übernimmt eine Luxemburger Konkurrentin. Damit will die UBP ihren Zugang zur EU stärken.

Die Union Bancaire Privée (UBP) übernimmt die Banque Carnegie Luxembourg. Dies teilte die Genfer Privatbank am Donnerstag mit. Die Transaktion soll bis zum Jahresende unter Dach und Fach sein; der Kaufpreis bleibt geheim.

Beim übernommenen Institut handelt es sich um den Privatbanken-Arm der schwedischen Carnegie Investment Bank; die Tochter verwaltet im Grossherzogtum rund 2 Milliarden Euro an Kundenvermögen. Mit der Übernahme würden die bei der UBP dort verwalteten Gelder auf 24 Milliarden Franken ansteigen, wie es weiter hiess.

Ende 2017 verwaltete die UBP weltweit 125,3 Milliarden Franken.

Schweizer Banken als aktive Konsolidierer

Vor allem aber geht es den Genfern darum, Luxemburg als Tor zur EU zu stärken. «Der Zugang zum EU-Markt ist heutzutage zentral», kommentierte UBP-Chef Guy de Picciotto den Deal. «Wir freuen uns daher sehr über diese Akquisition.» Das Schweizer Institut ist seit 2002 in Luxemburg vor Ort und beschäftigt dort nach eigenen Angaben über 30 Mitarbeitende.

Die UBP ist nicht die einzige Schweizer Bank, die sich aktiv an der Konsolidierung im Grossherzogtum beteiligt. So hat Julius Bär 2015 die Einheiten der Commerzbank dort übernommen und kündete vor einem Jahr an, ab 2018 alle europäischen Kunden in Luxemburg zu buchen. Ende 2017 schloss die Zürcher EFG International die Akquisition der UBI Banca International (Luxembourg) ab; J. Safra Sarasin kaufte im gleichen Jahr die Private-Banking-Aktivitäten der Bank Hapoalim in Luxemburg und in der Schweiz.

Anfang Januar schliesslich wurde bekannt, dass die UBS das in Luxemburg angesiedelte Private-Banking-Geschäft der skandinavischen Nordea Bank übernimmt.

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