Der frühere Chef der UBS, Oswald Grübel, geht hart ins Gericht mit dem früheren Händler Kweku Adoboli, der mit seinen Transaktionen der Schweizer Grossbank 2011 einen Milliardenverlust einbrockte. 

Oswald Grübel (Bild oben) zeigt kein Mitleid mit seinem früheren Untergebenen, Kweku Adoboli, den Grossbritannien wegen eines Finanzskandals abschieben will. «Ich habe ihm nichts zu sagen», erklärte Grübel gegenüber der deutschen Wochenzeitung «Die Zeit» (Artikel erscheint morgen Donnerstag). «Er (Adoboli) wurde von einem Gericht verurteilt. Er hat betrogen, das wurde bewiesen.»

Adoboli war als Händler für die UBS in London tätig und hat für die Bank 2011 durch illegalen Wertpapierhandel einen Verlust von rund zwei Milliarden Dollar verursacht. Die Affäre war einer der grössten Finanzskandale der vergangenen Jahre. In ihrer Folge trat Grübel von seinem Posten als UBS-Chef zurück.

«Ich habe da keine Emotionen»

Adoboli wurde wegen Betrugs in London zu einer siebenjährigen Haftstrafe verurteilt, von der er knapp vier Jahre abgesessen hat. Seit 2015 ist er wieder frei. Er ist zwar in Grossbritannien aufgewachsen, hat aber als ghanaischer Staatsbürger keinen britischen Pass. Am vergangenen Montag verhinderte ein Antrag von Adobolis Rechtsanwältin die unmittelbar drohende Abschiebung. Zur möglichen Abschiebung Adobolis aus Grossbritannien sagte Grübel: «So sind eben die britischen Gesetze. Ich habe da keine Emotionen.»

Die Darstellung von Adoboli, wonach er sich unter Druck fühlte, mehr Risiken im Handel mit Aktien einzugehen, hält Grübel für abwegig. «Wie kann der Druck, Gewinn zu machen, dazu führen, dass man fiktive Positionen eingeht?», fragt Grübel. «Ich verstehe, dass er das anders darstellen möchte. Aber seine Version stimmt nicht. Wir haben damals Risiko abgebaut, mussten wir auch, weil wir das Kapital nicht hatten.»

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