Im Kredit-Skandal in Mosambik drohte der Credit Suisse ein Geldwäschereiverfahren in Grossbritannien. Doch die britischen Behörden haben den Fall nun nach unten weitergereicht.

Der Credit Suisse (CS) droht wegen des Kredit-Skandals in Mosambik in Grossbritannien kein Strafverfahren mehr wegen Geldwäscherei. Die britische Aufsichtsbehörde Financial Conduct Authority (FCA) hat den Fall in ein regulatorisches Verfahren herabgestuft, wie die «Financial Times» am Montag berichtete.

Damit ist der «Tuna Bond»-Fall für die CS zumindest etwas entschärft. Im schlimmsten Fall drohen der Bank nun eine Busse und allenfalls auch Einschränkungen für Geschäfte. Bei einem Strafverfahren wären möglicherweise auch Personen zu Gefängnisstrafen verurteilt worden.

Geheime Kredite

Der Fall geht auf mehrere Kreditvergaben der CS in der Höhe von über 2 Milliarden Dollar an Mosambik in den Jahr 2012 und 2013 zurück, deren Existenz aber vor internationalen Gläubigern und auch Geldgebern wie dem Internationalen Währungsfonds (IWF) geheim gehalten worden waren.

Das Geld war teilweise für den Aufbau einer Thunfisch-Fangflotte sowie weiterer maritimer Infrastruktur verwendet worden. 500 Millionen Dollar sind gemäss einem Untersuchungsbericht der renommierten Wirtschaftsdetektei Kroll verschwunden. Die CS verdiente an den Krediten und Anleihen zig Millionen Franken, während Mosambik seine Schulden nicht mehr begleichen konnte und Kredite platzten.

DoJ und Finma untersuchen weiter

Die CS kam international ins Kreuzfeuer, nachdem die wahre Schuldensituation Mosambiks bekannt geworden war und der IWF seine Zahlungen an das ostafrikanische Land einstellte. Neben der FCA startete auch die Finma eine Untersuchung wie auch das US-Department of Justice sowie die SEC. Diese Untersuchungen, die sich auch gegen die russisch VTB Bank sowie die französische BNP Paribas richten, sind noch nicht abgeschlossen.

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