Oswald Grübel, der frühere Chef der Grossbanken UBS und Credit Suisse, beobachtet nach wie vor jede Bewegung der Märkte. Dabei sieht er fantastische Kaufgelegenheiten.

Anlagen in Zinspapieren sind nicht sein Ding. Die sind laut Oswald Grübel, dem früheren Chef der Grossbanken UBS und Credit Suisse, in einer Welt mit Negativzinsen kein Thema. Das sagte er in einem Interview mit CH-Media, dem Medienverbund der Regionalblätter der «Neuen Zürcher Zeitung» und «AZ Medien».

Dafür kann Grübel dem derzeitigen Abschwung an der Börse etwas Gutes abgewinnen: Der sei zwar viel weiter gegangen, als viele geglaubt haben hätten, und könne auch noch etwas weiter gehen, was viele Betrachter durcheinander bringe.

Trotzdem biete er auch fantastische Kaufgelegenheiten, mit denen man viel Geld verdienen könne: «Es gibt Aktien solider Unternehmen, mit denen Sie allein mit der Dividende fünf Prozent Jahresrendite erzielen können.» Aber man müsse halt den Mut haben, selber zu denken, und nicht einfach das zu glauben, was alle anderen sagen. Denn im Moment nehme der Pessimismus wieder zu.

Steuern beeinträchtigen Profit

Wer dieser Tage ganz glaubensfest sein muss, sind laut Grübel die Anleger des amerikanischen Onlineversandhändlers Amazon. Denn dessen Geschäftsmodell lasse sich nur schlecht durchschauen, was das Anlegen in solche Firmen zur reinen Glaubenssache mache.

Vom Suchmaschinengiganten Google ist der ehemalige Manager dafür schwer überzeugt: «Die haben ein hervorragendes Geschäft und die Aktien sind gar nicht so teuer bewertet.» Jedenfalls bisher: «Google hat bislang nirgends gross Steuern bezahlt. Die Politik will das ändern.» Das könne die Profitabilität der Firma beeinträchtigen.

Er selber habe gerade Aktien aus der Automobilindustrie gekauft, weil sie «im Moment fast verschenkt werden.» Allgemein gibt es laut Grübel eigentlich nur eine goldene Regel für Geldanlagen, wie er der Zeitung ganz trocken verriet: «Tiefer kaufen als verkaufen. Viel Glück dabei.»

 

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