Die Vorgänge bei Raiffeisen Schweiz unter Ex-Chef Pierin Vincenz sind Gegenstand mehrerer Untersuchungen. Ein bankinterner Bericht könnte nun weiteres Ungemach für den gefallenen Banker bedeuten. 

Der frühere Chef von Raiffeisen Schweiz, Pierin Vincenz, sass vergangenes Jahr 106 Tage in Untersuchungshaft, ihm wird ungetreue Geschäftsbesorgung vorgeworfen. Zur offiziellen Anklage ist es bisher allerdings nicht gekommen. 

Bevor sie gegen den früheren Manager vor Gericht ziehen, sammeln die Zürcher Staatsanwälte offensichtlich weitere Munition. Zu diesem Zweck haben sie den von Raiffeisen bestellten Bericht von Bruno Gehrig erhalten, wie das Schweizer Blatt «NZZ am Sonntag» berichtete. 

Scharfe Rüge der Finma

Der frühere Manager und Wirtschaftsprofessor Gehrig lieferte die Ergebnisse seiner Untersuchung termingerecht Ende letzten Jahres ab. Doch verhängte die Staatsanwaltschaft Zürich bereits im vergangenen November ein Informationsverbot. Raiffeisen kann darum die Ergebnisse des Bericht erst nach der Freigabe durch die Staatsanwaltschaft veröffentlichen. 

Bereits im vergangenen Sommer hatte die Aufsichtsbehörde Finma ihrerseits die Untersuchung der Genossenschaftsbank abgeschlossen. Raiffeisen wurde damals für eine mangelnde Corporate Governance scharf gerügt. 

Unter Vincenz beteiligte sich Raiffeisen an mehreren Unternehmen, von deren Kauf zu überhöhten Preisen der damalige CEO der Bank profitiert haben soll – er war selbst an diesen Unternehmen beteiligt. Die Affäre um Vincenz war im letzten Jahr mit ein Grund für den Rücktritt seines Nachfolgers Patrick Gisel bei Raiffeisen und schon im März 2018 vom ehemaligen Verwaltungsrats-Präsidenten Johannes Rüegg-Stürm.

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