Nach den Verwerfungen an den Börsen ist die Verunsicherung unter den Privatbank-Kunden greifbar. Das ist schlecht fürs Geschäft. finews.ch spricht sieben Empfehlungen aus, wie Vermögensverwalter einen Absturz verhindern können.

Seit vergangenem Sonntag liegen die Nerven der Investoren blank. Nach einem Tweet von US-Präsident Donald Trump ist der Handelskrieg, das bestimmenden Börsenthema des Jahres 2018, wieder ganz zuoberst auf der Sorgenliste der Börsianer gelandet.

Kurz vor einer weiteren Verhandlungsrunde mit China kündigte der US-Präsident auf dem Kurznachrichten-Dienst Twitter an, die Zölle auf chinesischen Einfuhren drastisch zu erhöhen. China will zwar seine Delegation diese Woche noch immer in die Staaten schicken. Doch die Verwerfungen an den Börsen und Devisenmärkten sind angerichtet.

So manchem Vermögensverwalter werden dabei die bösen Erinnerungen vom letzten Jahreswechsel hochkommen, als sich die reiche Kundschaft vom Anlegen verabschiedete, und es ob der Kursverluste so manches laute Telefonat zu überstehen gab.

Nach zwei verlorenen Quartalen im Investment-Geschäft dürfte allen Branchenteilnehmern klar sein, dass es nun ans Eingemachte geht. Selbst für Riesen wie die UBS hat das Jahr denkbar schlecht begonnen; eine aktuelle Umfrage der Schweizer Grossbank hat gezeigt, dass die reiche Klientel hierzulande bezüglich der Konjunktur noch pessimistischer ist als 2018.

Daraus folgt: Mit den herkömmlichen Mitteln sind die Kunden von Privatbanken und Vermögensverwaltern kaum mehr zufrieden zu stellen – neue Methoden müssen her. So könnten sie aussehen:

1. Zugang zu Alternativen Anlagen

Alternative Anlagen wie Privatmarkt-Investments und Immobilien sind für Privatbanken heutzutage ein «sine qua non»: Wer es nicht anbieten kann, verliert den Kunden an die Konkurrenz. Nochmals deutlich machte dies eine jüngst veröffentlichte Umfrage von J.P. Morgan Private Banking unter vermögenden Kunden.

Diese erwarten, dass Alternative Anlagen im laufenden Jahr alle anderen Assetklassen deutlich schlagen werden. Diese Erwartungshaltung dürfte auch ein klares Bedürfnis ausdrücken, dem Privatbanken und Vermögensverwalter Rechnung tragen sollten, um den Anschluss nicht zu verlieren.

2. Crypto Finance als Nische

Es ist eine Parallel-Finanzwelt, die sich rund um Kryptowährungen, digitale Assets und Token entwickelt – und kaum eine Schweizer Bank mischt mit. Sie lassen damit eine Investment-Nische mit derzeit schwer abschätzbarem Potenzial aus und vergraulen möglicherweise manche Kunden, die zumindest neugierig sind.

Nicht nur das: Die meisten Banken zeigen auch gegenüber Privatkunden die kalte Schulter, wenn diese mit Kryptowährungen zu Reichtum gelangt sind. Regulatorische und Compliance-Bedenken werden dabei vorgeschoben.

Dabei lässt sich die Herkunft von Geldern aus dem Krypto-Bereich mit leicht zugänglichen Tools heute ohne weiteres feststellen. Einige wenige Institute wie die Falcon Private Bank, Vontobel und zuletzt Maerki Baumann haben sich dem Krypto-Universum geöffnet. Hinter den Kulissen wälzen Dutzende von anderen Banken und Vermögensverwaltern Pläne, ins Krypto-Geschäft einzusteigen. 2019 ist das Jahr, in dem dies geschehen sollte.

3. Gold – Zentralbanken kaufen

Wenn die Märkte beben, zieht es viele Anleger zum gelben Edelmetall hin, unterliegt es doch im Vergleich zu Aktien oder Devisen deutlich weniger Schwankungen. Gold ist zudem nicht nur ein «Code» wie Kryptowährungen, sondern ein Münzmetall, das neben seiner Eigenschaft als Wertanlage auch einen industriellen Nutzen hat, zum Beispiel in der «boomenden» Computerindustrie.

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