Schwarze und graue Listen sind den Schweizer Banken aus dem Steuestreit sattsam bekannt. Doch diese Initiative von Kryptofirmen dürfte nun auch in ihrem Interesse sein.

Der Binance-Hack von Anfang Woche zeigt, dass das Mass voll ist: Am vergangenen Mittwoch wurde bekannt, das Cyberkriminelle bei der nach Handelsvolumen weltweit grössten Börse für Kryptowährungen Bitcoin im Gegenwert von über 40 Millionen Franken gestohlen hatten. Um sich die Codes zu den digitalen Bitcoin-Konti zu verschaffen, hatten die Hacker offenbar Viren und Phishing-Attacken eingesetzt.

Für die Kryptobranche kam die Hiobsbotschaft zum ungünstigen Zeitpunkt. Nach mehrmonatigem «Kryptowinter» steigen die Bewertungen der wichtigsten digitalen Devisen wieder. Jetzt gilt es, die zarten Triebe des «Crypto Spring» nicht zu gefährden.

Gegen Diebe und Betrüger

In diese Richtung besprachen sich auch 35 Branchen-Schwergewichte, die sich just am vergangenen Dienstag zu einer Konferenz im amerikanischen Chicago einfanden: Laut der Agentur «Bloomberg» planen führende Krypto-Broker, eine schwarze Liste mit Betrügern, Dieben und anderen wenig vertrauenswürdigen Akteuren aufzustellen. Zu den Unterstützern einer solchen Liste zählen etwa die Galaxy Digital Holdings von Kryptopionier Mike Novogratz und der Zahlungsspezialist Ripple.

Damit ging die Runde in Chicago weiter als die letzten Januar in Singapur lancierte Crypto OTC Roundtable Asia (CORA), welche ein Register für vertrauenswürdiger Krpytofirmen aufstellen will. Dies, um drohende Rechtsrisiken und Zwangs-Massnahmen von Behörden vorzubeugen.

Auch Schweizer fordern solide Standards

Dass es verlässliche Standards braucht, um schwarze Schafe abzuschrecken und das grosse Geld – von Profiinvestoren und Banken – anzulocken, darüber sind sich auch Schweizer Branchenexponenten einig.

An einer Konferenz in Zug vom vergangenen März betonten sie, wie wichtig in dieser Marktphase solide Standards seien. «Wir müssen sehr vorsichtig sein, sauber arbeiten und nicht zu viel versprechen», betonte etwa Mathias Imbach, Mitgründer des in der Schweiz und Singapur tätigen Fintechs Sygnum.

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