Mariateresa Vacalli ist seit wenigen Tagen CEO der Bank Cler. Neue Informationen zeigen finanzielle Verbandelungen zwischen ihr und BKB-Präsident Adrian Bult auf.

Mit diesem Paukenschlag hat zumindest in der Öffentlichkeit niemand gerechnet: Der geschlossene Rücktritt der Geschäftsleitung der Bank Cler im August hat überrascht.

Grund dafür war der Unwille der Betroffenen, die vollkommene Integration der Bank Cler ins Mutterhaus Basler Kantonalbank (BKB) mitzutragen, die den Abbau von 40 Stellen auf der Cler-Seite mit sich bringt.

Karrieresprung

Ähnlich überrascht hat da die Personalie, mit der die demissionierende Ex-Cler-Chefin Sandra Lienhart ersetzt wurde: Die bisherige Digitalchefin der BKB, Mariateresa Vacalli, hat am 1. September ihren Posten angetreten.

Ohne relevante Erfahrung wurde Vacalli CEO einer grösseren Bank, obwohl sie erst vor einem Jahr zur BKB kam. Damals direkt als Chief Digital Officer. Vorher war Vacalli CEO der Wirtschaftsplattform Moneyhouse. Wie kam zu diesem schnellen Aufstieg?

Zwei Investoren

Ein Artikel der Basellandschaftlichen Zeitung «bzbasel» liefert nun eine mögliche Erklärung. Demnach ist Vacalli nämlich mit BKB-Präsident Adrian Bult finanziell verbandelt. Beide hatten in ein Basler Gesundheitsstartup namens Visionarity investiert.

Laut «bzbasel» hatte Bult in insgesamt vier Finanzierungsrunden insgesamt 200'000 Franken in Visionarity investiert, während Vacalli drei Runden einen fünfstelligen Betrag bezahlt habe

Verbindungen nicht offengelegt

Neben Visionarity, inzwischen in Liquidation, gibt es noch einen gemeinsamen Nenner zwischen Bult, Vacalli und der BKB.

Denn ein weiterer Investor und Verwaltungsrat von Visionarity war bis zum Konkurs Thomas Leber. Der ist seit Anfang 2019 Geschäftsführer von Keen Innovation, dem Innovationslabor der BKB, mit Vacalli als Verwaltungsratspräsidentin. Das Labor lässt sich die BKB nun 3 Millionen Franken pro Jahr kosten.

Von der ganzen Causa wusste der restliche Bankrat anscheinend nichts. So sagte ein Sprecher gegenüber «bzbasel»: «Private Beteiligungen im Start-up-Umfeld werden nicht offengelegt.»

 

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