Nach drei Jahren als Länderchef in Indien kehrt Harald Egger ins Schweizer Hauptquartier der UBS zurück. Auf dem Subkontinent hat er den Paradigmenwechsel im Outsourcing vorangetrieben.

Als Harald Egger Ende 2017 nach Mumbai geschickt wurde, wartete dort eine Herkulesaufgabe auf den Schweizer. Von seiner Arbeitgeberin UBS hatte er den Auftrag, in Indien – der Outsourcing-Destination par excellence – das Insourcing zu verkünden. 60 Prozent der rückwärtigen Dienste und der IT wollte die Grossbank damals neu «inhouse» bestreiten, was einem Paradigmenwechsel gleichkam.

Um diesen Plan umzusetzen, zog «Harry» Egger als global Zuständiger für die internen Dienste der Bank auf den Subkontinent um und wurde zusätzlich zum Länderchef in Indien ernannt.

Architekt der neuen Zentren

Wie aus einer Mitteilung der Grossbank vom Montag hervorging kehrt der UBS-Veteran nun aber in die Schweiz zurück. Dies, um sich voll seiner globalen Rolle als Leiter Group Corporate Services zu widmen. Für ihn übernimmt als Länderchef ab nächstem Jahr Uday Odedra, der bereits die Rolle als Technologiechef der Bank in der Region Asien-Pazifik ausfüllt.

Odedra ist seit 20 Jahren für die Schweizer Grossbank tätig und wechselte 2015 von London ins indische Pune, um dort eines der neuen Service-Zentren mit aufzubauen, auf denen die Insourcing-Strategie der UBS nun ruht. Von den Dienstleistungs-Hubs in Pune, Mumbai und Hyderabad aus bedient seine 6'700-Köpfe-starke Mannschaft inzwischen UBS-Kollegen in der ganzen Welt.

«Eine inspirierende Erfahrung»

Der scheidende Länderchef Egger bleibt diesen Angestellten insofern erhalten, als für ihn neu das Amt des Präsidenten für den wichtigen indischen Markt geschaffen wurde.

«Meine Zeit in Indien ist eine herausragende und inspirierende Erfahrung gewesen», liess sich Egger in der Mitteilung vom Montag zitieren. In der Rolle als Präsident könne er die enge Beziehung zur Region aufrechterhalten.

Einstiger Chefsparer

Zweifellos wird sich Egger nun aber wieder vertieft um andere Weltgegenden kümmern, zumal um die Schweiz. Den Heimmarkt kennt er bestens. Seit 1998 für die Grossbank in der Vermögensverwaltung und im Corporate Service tätig, hatte er vor seiner Verlegung nach Indien sieben Jahre lang das Sourcing geleitet und war damit sozusagen der Chefsparer der UBS in der Schweiz.

Unter seiner Ägide wurde bei der Grossbank hierzulande in gewissen Bereichen der fixe Arbeitsplatz abgeschafft und durch so genannte Hot Desks ersetzt, die je nach Bedarf besetzt sind. Aufbauend auf den Erfahrungen mit dem Homeoffice während des Corona-Shutdowns plant die UBS nun, die Arbeitsflächen zusätzlich zu reduzieren – bis zu einem Drittel des Personals wird dann nicht mehr im Büro arbeiten.

Digitalisierer tritt an

Als konzernweiter Leiter für die Corporate Services war Egger auch in den Aufbau von neuen UBS-Service-Zentren in der Schweiz involviert, so etwa in Schaffhausen oder Biel.

Mit der Ankunft des neuen CEO Ralph Hamers, dem ein Ruf als Digitalisierer vorauseilt, dürfte das effiziente Zusammenspiel zwischen Kundenfront und Rückwärtigem Dienst nochmals deutlicher in den Vordergrund rücken. Egger weiss, worum es geht, sagte er doch schon letztes Jahr zu finews.ch: «Gewinnen wird jene Bank, bei der die integrierten Prozesse am besten und effizientesten zusammenspielen. Mit anderen Worten: Das Backoffice ist matchentscheidend.»

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
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  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
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  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
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  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
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