Die Credit Suisse will aus dem zusammengebrochenen Greensill-Konstrukt möglichst viel Geld herausholen. Ausgerechnet beim klammen Stahl-Unternehmer Sanjeev Gupta in Australien sieht sie die besten Chancen.

Die Credit Suisse (CS) hat den Kunden ihrer geschlossenen Greensill-Fonds versprochen, die Verluste zu minimieren. Rund 10 Milliarden Dollar lagen in den Vehikeln, als das Gesamtkonstrukt im vergangenen März kollabierte. Bislang konnte die CS erst 3,1 Milliarden Dollar zurückzahlen.

Bei Unternehmen des Stahl-Magnaten Sanjeev Gupta sieht die CS nun die besten Chancen, zu Geld zu kommen. Gupta war einer der Hauptempfänger von Greensill-Finanzierungen, die aus den CS-Fonds gespiesen wurden.

Zäher Rechtsstreit droht

Wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» (Artikel bezahlpflichtig) am Donnerstag schreibt, hat die Schweizer Grossbank nun über ein Gericht in Australien die Liquidation von zwei Gupta-Firmen verlangt: Onesteel Manufacturing und Tahmoor Coal. Erste Anhörungen am Supreme Court des Staates New South Wales sollen am kommenden 6. Mai stattfinden.

Ein Sprecher von Guptas Holding-Firma GFG Alliance sagte, die beiden Firmen hätten von der CS keine Finanzierungen erhalten. Gegen die Forderungen der Bank werde sich GFG mit allen Mitteln verteidigen. Die CS kommentierte den Bericht nicht.

CS fährt einen harten Kurs

GFG Alliance ist nach dem Kollaps von Greensill Capital, dem grössten Kreditgeber des in 30 Ländern tätigen Unternehmens, gefährdet. Gupta appellierte vergangene Woche an die Gläubiger, Betreibungen würden Werte zerstören.

Die CS fährt aber einen harten Kurs: Sie fordert auch die Liquidation von Liberty Commodities, einer Rohstoff-Handelsfirma in Guptas Imperium. Die CS arbeitet dabei mit der US-Bank Citigrop zusammen. Laut «Bloomberg» war es jeweils die Citi gewesen, welche die Liquidationsforderungen bei den Gerichten platziert hatte.

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