Die neue Vermögensverwaltungs-Division entsteht bei der Credit Suisse in Etappen. Nun hat Chef Francesco De Ferrari weitere Posten besetzt – und das Fundament für technologische Ambitionen gelegt, wie finews.ch erfahren hat.

Vergangenen Dezember konnte die Credit Suisse (CS) Francesco De Ferrari als neuen Leiter der neuen Global-Divsion Wealth Management ankünden. Einer E-Mail der Grossbank zufolge hat dieser nun in einer weiteren Etappe seine Leute bei der Sparte in Stellung gebracht. Dabei ist De Ferrari nach vier Stossrichtungen vorgegangen.

So wird erstens die regionale Verankerung vereinfacht. Es gibt nun nur noch eine Region Europa, die unter dem Oberkommando Robert Cielen steht. Ebenso wurden die Unterregionen Lateinamerika und Brasilien zur neuen Geschäftszone Lateinamerika zusammengeführt. Diese verantwortet künftig Marcello Chilov. Die mit dem Zusammenzug überzählig gewordenen regionalen Leiter Jorge Fernandez Amann und Anton Cherny blieben dem Wealth Management erhalten.

Mehr Einfluss für den CIO

Zweitens wird ein zentraler Hub für das Lending an die reiche Klientel sowie die Produkteherstellung geschaffen. Der Hub kommt unter die Leitung von Yves-Alain Sommerhalder (Bild unten), wie finews.ch bereits berichtete. Sommerhalder hat eine steile Karriere bei der CS hinter sich und hat sich in der überdivisionalen Einheit GTS noch in der Ära von Ex-Bankchef Tidjane Thiam seine Sporen verdient. Die zentrale Einheit wird mit dem Asset Management, der Investmentbank und dem Investmentchef zusammenarbeiten.

Strobake 500

In letzterer Rolle findet Michael Strobaek (Bild oben) zu alter Machtfülle zurück. Dem globalen Investmentchef (CIO) werden auch die Nachhaltigkeit-Teams innerhalb des Wealth Management unterstellt. Zuvor rapportierte Strobaek mit dem Research an die Sustainability-Chefin Lydie Hudson, die in der CS-Geschäftsleitung sass, nun aber die Bank verlässt. Der gebürtige Däne wird diesbezüglich mit der designierten neuen Nachhaltigkeit-Chefin Emma Crystal zusammenarbeiten, welche direkt an CEO Thomas Gottstein berichtet.

Schweizer Kader steigt auf

Zum Dritten soll der technologische Wandel in der Sparte mittels einer neuen Plattform vorangetrieben werden, wie es weiter hiess. Um den neuen Bereich kümmert sich Remco Bos, derzeit der Leiter der GTS-Plattform. Die Aufsicht über die Prozesse übernimmt derweil Christian Huber als operativer Chef (COO). Er wirkte bisher als COO des Private Banking in der Schweiz. Huber bringt zudem vor-Ort-Erfahrung aus Asien mit.

Sommerhalder 500

Philipp Wehle segmentiert

Viertens soll sich ein eigens geschaffenes Team um die bessere Segmentierung der Kunden kümmern. Das ist ein ewiges Thema im Private Banking der Weissgeld-Ära, die Schweizer Konkurrentin UBS hat etwa in ihrem Europa-Geschäft klar unter verschieden «grossen» Privatkunden unterteilt.

Diese Arbeiten geschehen künftig unter Oberaufsicht von Philipp Wehle, dem ehemaligen Chef der Internationalen Vermögensverwaltung (IWM), der nun ausserdem als Finanzchef der neuen Division unter De Ferrari arbeitet.

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