Eine Gruppe von institutionellen Anlegern fordert von der Credit Suisse, die Auswirkungen des Geschäfts auf das Klima transparenter zu gestalten. Die Bank findet, dass sie diesbezüglich eine durchaus klare Strategie verfolgt.

Die 11 Anleger haben sich zusammengetan, um mit Aktionärsanträgen die Grossbank Credit Suisse auf mehr Transparenz zu verpflichten und ihre Exponierung aufgrund der Finanzierung von Unternehmen aus dem Sektor der fossilen Brennstoffe zu vermindern, wie die Stiftung Ethos in einer Mitteilung vom Mittwoch schreibt.

Die Anleger vertreten zusammen ein Gesamtvermögen von 2'200 Milliarden Franken. Zu ihnen gehören unter anderem die Pensionskasse der Stadt Zürich, die Pensionskasse der Post sowie die Publica, die Pensionskasse der Bundesangestellten. Angeführt wird die Gruppe von der Ethos, sowie ShareAction, welche sich für nachhaltige Anlagen einsetzen.

Unvereinbare Aktivitäten sichtbar machen

Die Anleger zeigen sich gemäss Mitteilung beunruhigt über die finanziellen und regulatorischen Risiken und die Reputation der Credit Suisse: «Die Bank finanziert nämlich weiterhin Geschäftstätigkeiten, die mit ihrem eigenen Ziel, ihre Finanzierungstätigkeiten auf das Ziel des Pariser Abkommens auszurichten, unvereinbar erscheinen», so die Initianten.

Mit ihrem Aktionärsantrag wollen die Initianten versuchen, die Statuten der Bank dahingehend zu verändern, dass sich ihre Berichterstattung zu den Klimarisiken verbessert. Dies setzt voraus, dass die Bank zusätzliche Angaben zur Strategie veröffentlicht, mit der sie ihre Finanzierungstätigkeiten dem Pariser Abkommen angleichen und ihre Exponierung gegenüber Anlagen in Kohle, Erdöl und -gas verringern will. 

Erster solcher Antrag an einer Schweizer GV

Sollte der Antrag den Aktionären an der Generalversammlung vom 29. April 2022 zur Abstimmung unterbreitet werden, wäre dies der erste Aktionärsantrag zum Klimaschutz, über den an der Generalversammlung eines Schweizer Unternehmens abgestimmt würde, so die Ethos Stiftung in ihrer Mitteilung.

Die Credit Suisse schreibt in einer Stellungnahme gegenüber finews.ch, dass sie den Vorschlag von ShareAction und Ethos zur Kenntnis nehme. Der Dialog mit den Aktionären sei ein wesentlicher Bestandteil ihres Stakeholder-Ansatzes. Einzelheiten zu wichtigen Fortschritten, einschliesslich der vorläufigen Verringerung bei der Finanzierung des Öl-, Gas- und Kohlesektors, fänden sich im Sustainability Report 2021, dessen Veröffentlichung auf den 10. März geplant sei.

CS verfolgt klare Ziele

Weiter schreibt die Bank, dass sie eine klare Position zum Thema Nachhaltigkeit habe: «Im Jahr 2020 haben wir uns ein Netto-Null-Emissionsziel für unsere betrieblichen Aktivitäten, die Lieferkette und unsere Finanzierungstätigkeiten gesetzt, das wir global bis spätestens 2050 erreichen wollen, mit Zwischenzielen für 2030.»

Und: «Unser Nachhaltigkeitsansatz umfasst sektorspezifische Klimastrategien. Wir haben uns verpflichtet, wissenschaftlich fundierte Ziele festzulegen, mit deren Hilfe wir die Reduktion der Emissionen und des Kreditrisikos überwachen können. Dies erstreckt sich auch auf die Anwendung sektorspezifischer Client Energy Transition Frameworks (CETFs), um unsere Kunden in klimasensiblen Sektoren bei der Umstellung auf klimaschonendere Geschäftsaktivitäten begleiten zu können. »

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