Die Credit Suisse ist mit dem Verkauf ihrer Verbriefungs-Einheit auf der Zielgeraden. Damit kann die Grossbank Risiken abbauen und die Kapitalbasis entlasten.

Die Credit Suisse (CS) hat mit dem amerikanischen Privatmarkt-Riesen Apollo nun «definitive Transaktionsvereinbarungen» über den Verkauf eines bedeutenden Teils ihrer Securitized Products Group (SPG) und anderer damit verbundener Finanzierungsgeschäfte getrofffen.

Der Abschluss dieser Vereinbarungen sei ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem geordneten Ausstieg aus dem Geschäft mit verbrieften Produkten, wie die Grossbank am Dienstag mitteilte.

Unklar blieb in der Mitteilung, wie viel die Amerikaner für die Übernahme der SPG-Vermögen zahlen. Die Rede war davon, dass Apollo nach Abschluss der Transaktion eine «Prämie» überweise. Ebenfalls unerwähnt blieben Fonds der Allianz-Tochter Pimco, die Ende vergangenen Oktober ebenfalls als Käufer von SPG-Verbriefungen genannt worden waren.

Um 55 Milliarden Dollar reduziert

Im Rahmen der Transaktion hat sich Apollo demnach bereit erklärt, einen wesentlichen Teil des SPG-Portfolios der CS zu übernehmen. Durch diese Transaktion und den geplanten Verkauf anderer Portfolio-Vermögenswerte an Drittinvestoren sollen die SPG-Vermögenswerte bei der Bank im Rahmen einer Reihe von Transaktionen, die voraussichtlich bis Mitte 2023 abgeschlossen sein werden, von 75 Milliarden auf rund 20 Milliarden Dollar reduziert werden.

Ausserdem stellte die CS in Aussicht, dass Apollo den Grossteil des SPG-Teams übernimmt und nach dem Abschluss der Transaktion die üblichen Übergangsdienstleistungen von der CS erhält. Dies, um eine möglichst nahtlose Betreuung der Kunden zu gewährleisten. Die Bank wird auch die Finanzierung für einen Teil der auf Apollo übertragenen Vermögenswerte stemmen.

Ebenso lukrativ wie risikoreich

Bei SPG handelt es sich um eine ebenso lukrative wie risikoreiche Einheit des CS-Investmentbanking, über deren Verkauf schon länger spekuliert worden war. Die Veräusserung bildet einen wesentlichen Bestandteil des von CEO Ulrich Körner angekündigten Plans zum Umbau der Investmentbank. Ebenfalls wird das Beratungs- und Kapitalmarktgeschäft aus der Bank herausgelöst und soll als CS First Boston in die Hände von Mitarbeitenden und Drittinvestoren übergehen.

Es wird erwartet, dass der Abschluss dieser Transaktionen zu einer Freisetzung von risikogewichteten Aktiven (RWA) in der CS-Bilanz von bis zu 10 Milliarden Dollar führt. Dies je nach Umfang der letztlich übertragenen Vermögenswerte. Es verleiben SPG-Vermögenswerte in Höhe von rund 20 Milliarden Dollar, die Erträge zur Unterstützung des Ausstiegs aus dem Geschäft generieren werden. Dieser Restbestand wird über die nächsten fünf Jahre ebenfalls von Apollo verwaltet.

Noch nicht in Stein gemeisselt

Der Abbau von Risiken soll auch die Kapitalbasis entlasten – die Quote des harten Eigenkapitals (CET1) werde voraussichtlich durch die Freisetzung von RWA und durch die von Apollo gezahlten Prämie gestärkt, wobei der endgültige Betrag von den Diskontsätzen und anderen transaktionsbezogenen Faktoren abhänge, wie es Dienstag hiess.

Im vergangenen dritten Quartal ist die Eigenkapital-Quote der CS auf nur noch 12,6 Prozent gefallen, soll aber mit der geplanten Kapitalerhöhung vom November auf 14 Prozent steigen. Ende 2025 soll die Eigenkapital-Quote dann 13,5 Prozent betragen.

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