UBS-Kunden wollen mit Klagen Druck aufbauen
Nachdem die UBS mit einigen Kunden im Fall der verlustreichen Dollart-Derivate auf Kulanzbasis Einigungen erzielt hat, bereiten andere Klagen vor.
Am Dienstag hatte noch die «Financial Times» über Goodwill-Zahlungen der UBS an einige Kunden berichtet, die mit Dollar-Derivaten Verluste erlitten hatten. Doch das Thema dürfte noch nicht abgehakt sein, berichtet nun die «NZZ» (Artikel bezahlpflichtig).
In der Schweiz dürften wenige hundert Kunden betroffen sein. Verhandlungen mit gewissen Kunden über «Goodwill»-Zahlungen liefen noch, heisst es unter Berufung auf Kreise.
Jedoch wollen einige Privatkunden rechtlich gegen ihre Bank vorgehen. Bei der Zürcher Staatsanwaltschaft seien Strafanträge wegen «Widerhandlung gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb» eingereicht worden – gegen eine unbekannte Täterschaft. Die Anträge befänden sich noch in Vorprüfung, sagte ein Sprecher gegenüber der Zeitung. Auf zivilrechtlichem Weg würden drei Anwaltskanzleien Klagen vorbereiten.
Angelegenheit beginnt erst
«Die Bank tritt auf, als sei die Angelegenheit schon beinahe abgeschlossen, tatsächlich beginnt sie erst», wird Anwalt Dominik Elmiger von der Kanzlei Lalive zitiert, der mehrere UBS-Kunden vertritt. Betroffen sind gemäss Elmiger mehrheitlich ältere Privatinvestoren, die nun grosse Verlustängste hätten.
Diese Kunden hätten teilweise Verluste in Millionenhöhe angehäuft, die sie bei einem Verkauf der Finanzinstrumente realisieren würden. Sie hätten bisher keinen «Deal» von der UBS bekommen und würden fürchten, leer auszugehen.
Das sei der Grund für die Eskalation auf juristischem Weg. Schon die Androhung eines Rechtsverfahrens könnte die Bank zum Einlenken bringen, so ihre Hoffnung. «Sind die Verhandlungen der UBS mit den Kunden nicht zielführend, werden die Kunden die Angelegenheit auf dem Rechtsweg weiterverfolgen müssen», sagt Elmiger.
Der Vorwurf gegenüber der UBS und ihre Berater lautet, dass sie über die Verlust- und Nachschussrisiken der Produkte nicht ausreichend informiert hätten.