Standard Chartered CEO will an Klimazielen festhalten

Die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten im vergangenen Herbst hat einen Wendepunkt im Engagement vieler Banken beim Thema CO2-Emissionen und Klimaneutralität markiert. Und das hat nicht nur die grossen US-Finanzhäuser wie J.P.Morgan, Bank of America, Goldman Sachs, Wells Fargo oder Citi betroffen. Gleich reihenweise haben sich Banken aus der Net-Zero Banking Alliance verabschiedet.

Als Grund wurden oft rechtliche Bedenken angeführt, die die Institute angreifbar machen würden, wenn sie bei Kunden und Unternehmen für die Vermeidung von fossiler Energie hinwirken würden.

Dieses Verhalten wurde nun von einem britischen Top-Banker verurteilt. «Shame on them», sagte der CEO von Standard Chartered Bill Winters zu dem Thema bei der Vorlage der Halbjahreszahlen, wie «Bloomberg» berichtet. Sie sollten sich also schämen, wenn sie ihr Engagement bei Projekten zur Erreichung einer CO2-armen Wirtschaft zurückfahren.

Gut fürs Geschäft

Trotz der klimafeindlichen Haltung in einigen Teilen der Welt seien die Kunden der Bank weiterhin sehr engagiert. «Die meisten unserer Kunden in den meisten unserer Märkte haben sich in keinster Weise von den Zielen verabschiedet», sagte er. Dazu gehörten etwa Kunden in Asien, Afrika und dem Nahen Osten.

Kunden in Asien und im Nahen Osten würden sich genauso wie vorher auf ihre Netto-Null-Transition oder ihren Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft konzentrieren, sagte Winters. «Und das ist natürlich gut für unser Geschäft».

In Europa und sogar in den USA «sehen wir weiterhin ein starkes Geschäft», sagte er. «Denn viele dieser Projekte sind einfach wirtschaftlich sinnvoll.»

Die Bank hatte im zweiten Quartal einen  bereinigten Vorsteuergewinn von 2,4 Milliarden Dollar ausgewiesen und ein Aktienrückkaufprogramm im Volumen von 1,3 Milliarden Dollar angekündigt.