Zürcher Landbank: Herber Abschreiber, Gewinn bricht ein

Der im Mai bekanntgewordene Diebstahl bei der Zürcher Landbank in Elgg zieht nun auch Wertberichtigungen bei der Regionalbank nach sich. Der Gewinn brach deutlich ein.

Man blicke auf ein bewegtes erstes Halbjahr 2025 zurück, heisst es in der Medienmitteilung der Zürcher Landbank (ZLB) zum Semesterergebnis. Die Aufwendungen, die aufgrund des mutmasslichen Vermögensdelikts entstanden sind, werden auf 0,4 Millionen Franken beziffert.

«Die Bank arbeitet intensiv daran, die entwendeten Mittel über juristische Schritte und Versicherungsleistungen zurückzuerhalten, sodass die Wertberichtigungen mit der Zeit wieder aufgelöst werden können», heisst es weiter.

Im Mai war durch einen Artikel auf «Inside Paradeplatz» bekanntgeworden, dass Mitarbeitende Geld aus einem offenstehenden Tresor entwendet haben sollen. Gegen zwei Schweizerinnen und einen Schweizer im Alter zwischen 28 und 54 Jahren laufen Ermittlungen der Zürcher Oberstaatsanwaltschaft. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Das sei ein einschneidendes Ereignis im ersten Halbjahr gewesen, heisst es nun von der ZLB. «Kundengelder waren dabei zu keinem Zeitpunkt betroffen», wird weiter betont. Die Bank hat Strafanzeige erstattet.

Zinserfolg belastet

Das operative Geschäft wurde durch die Zinssenkungen der SNB negativ beeinflusst. Dadurch sei der Zinsertrag um 1,4 Millionen Franken gegenüber der Vorjahresperiode zurückgegangen. Durch die Lancierung eines Aktionärspakets mit Vorzugszinsen sowie eine neue Tranche Kassenobligationen habe sich der Zinsaufwand lediglich um 0,5 Millionen Franken reduziert.

Der Bruttozinserfolg verringerte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 15 Prozent auf 5,0 Millionen Franken.

Höheres Hypothekarvolumen und Kundeneinlagen

Trotz gezielter Portfoliobereinigungen sei das Hypothekarvolumen um 3,8 Millionen Franken auf 900,3 Millionen Franken gestiegen. Die Kundeneinlagen wuchsen um 6,2 Millionen Franken.

Die übrigen Geschäftsbereiche lagen im Rahmen der Vorperiode, heisst es weiter. Der Erfolg aus dem Kommissions und Dienstleistungsgeschäft ging um 3,7 Prozent auf 711'000 Franken zurück und aus dem Handelsgeschäft und der Fair-Value-Option um 14 Prozent auf 185'000 Franken.

Der Geschäftsaufwand stieg vor allem durch höhere Personalkosten leicht um 0,9 Prozent auf 4,29 Millionen Franken.

Deutlicher Gewinnrückgang

Unter dem Strich blieb nach Steuern ein Halbjahresgewinn von 1,02 Millionen Franken übrig, ein Minus zum Vorjahr von rund 48 Prozent.

Beim Ausblick wird auf die bestehenden Unsicherheiten verwiesen. Die Bank rechnet mit einer Konsolidierung auf tiefem Ertragsniveau. Für das Gesamtjahr 2025 wird ein Ergebnis erwartet, das im Bereich der Resultate vor den Rekordjahren liegt.