Der ehemalige Delegierte für Public Affairs der Schweizerischen Bankiervereinigung ist verstorben. Ein Nachruf.

Kuno Hämisegger, der Finanzplatz-Lobbyist der Schweiz schlechthin, ist tot. Im Alter von 62 Jahren verstarb er Ende Dezember nach kurzer aber schwerer Krankheit. Das berichtet der «Tages-Anzeiger» am (heutigen) Dienstag.

Nach seiner Zeit als Chefökonom des Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartement (EVD), sprich Wirtschaftsberater von Altbundesrat Jean-Pascal Delamuraz, wechselte Hämisegger 1998 zur Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg). Dort amtete er fast 20 Jahre lang – von 1998 bis 2017 – als Delegierter für Public Affairs Schweiz, also als deren Cheflobbyist in Sachen Finanzplatz.

Klassischer Lobbyist

Hämisegger hatte in dieser Zeit alle Hände voll zu tun: Nachrichtenlose Vermögen, Bankgeheimnis, Steuerstreit mit den USA, Finanzkrise, UBS-Rettung, es wurde ihm nie langweilig. Und doch, so berichtet der «Tages-Anzeiger», habe man Hämisegger stets mit einem amüsierten Lächeln im Bundeshaus angetroffen.

Ohnehin sei er einer der ersten klassischen Lobbyisten gewesen und habe sich in dieser Funktion – anders als die meisten Berufskollegen – für Transparenz und verbindliche Spielregeln eingesetzt. 

Privates Engagement

Auch nebenberuflich engagierte sich Hämisegger enorm. Er präsidierte von 2002 bis 2010 die Knabenkantorei Basel – einen Knabenchor. Ausserdem war er erst als Gründungsmitglied, dann als Vizepräsident beim Dachverband der Schweizer Männer- und Väterorganisationen «männer.ch» involviert.

Hämisegger schrieb auch zwei Beiträge für finews.ch, einmal zum Thema Fidleg und einmal über die in Bern geplante Verstaatlichung des Public-Private-Partnership-Unternehmens Terravis

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