Der Übernahme-Coup seines heutigen Arbeitgebers Sunrise erinnert an die Vergangenheit von Peter Kurer als Wirtschaftsanwalt. Schon damals war er bei den wichtigsten Deals dabei.

Auch zehn Jahre nach der Krise kennt man Peter Kurer vor allem als kurzzeitigen UBS-Präsidenten. Weniger präsent ist die Vergangenheit des Juristen als führender Wirtschaftsanwalt der Zürcher Kanzlei Homburger.

In dieser Funktion war Kurer an zahlreichen Deals beteiligt, welche die Schweizer Wirtschaft bis heute prägen: Bei der Entstehung des Industriekonzerns ABB spielte er ebenso eine Rolle wie bei der Geburt des Pharma-Multis Novartis. Über 100 Transaktionen begleitete er, wie der «Blick» vor Jahren schrieb.

Grabsteine sammeln

Als Trophäe nach einem gelungenen Abschluss sammeln Anwälte und Investmentbanker so genannte «tombstones» – Grabsteine auf Deutsch. Je mehr dieser Plexiglas-Objekte auf dem USM-Möbel hinter dem Schreibtisch stehen, desto erfolgreicher ist in der Branche der Inhaber des entsprechenden Büros.

Am (gestrigen) Mittwoch wurde bekannt, dass Sunrise, wo Kurer seit 2016 als Präsident amtet, die Kabelnetzbetreiberin UPC übernimmt. Damit wäre dem Anwalt eine weitere Trophäe sicher.

Langwierig und schwierig

Auch mit dem jüngsten Deal kann Kurer der Schweizer Wirtschaft seinen Stempel aufdrücken: Dem Staatskonzern Swisscom erwächst damit ein Konkurrent, der dem Platzhirsch in allen Bereichen Paroli bieten kann.

Die Anleger fanden die Übernahme allerdings weniger visionär: Die Aktie von Sunrise fiel zeitweise um mehr als 10 Prozent. Ein Grund dafür könnte sein, dass die Integration von UPC langwierig und schwierig zu werden droht.

Kurer ist allerdings Turbulenzen gewohnt. In seine Amtszeit als UBS-Präsident fielen die Rettung der Bank durch den Bund sowie die Busse im Steuerstreit mit den USA.

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