Pensionskassen verfügen inzwischen zwar über gute Kostenstrukturen. Doch laut einer neuen Analyse des Vermögensberaters Zwei Wealth lässt die Qualität des Anlagemanagements häufig zu wünschen übrig.

Zu hohes Risiko, zu tiefe Rendite: Dieses Zeugnis hat die Vermögensberatung Zwei Wealth am Donnerstag dem Durchschnitt der Schweizer Pensionskassen ausgestellt. Für die Analyse hat das von CEO Patrick Müller und Präsident Klaus Wellershoff geführte Unternehmen die Anlageergebnisse von 36 Schweizer Pensionskassen aus den Jahren 2010 bis 2018 unter die Lupe genommen.

Höheres Risiko, tiefere Rendite?

Und die beiden fanden Erstaunliches: Nach dem Lehrbuch hängt eine hohe Rendite mit höherem Risiko (hier insbesondere der Volatilität) zusammen. Nicht aber bei den Pensionskassen. «Kassen mit höheren Renditen haben tendenziell sogar eher tiefere Volatilitäts-Kennzahlen», so die Autoren.

Es zeigt, dass im Durchschnitt die Kassen mit besserer Rendite eine gleiche oder sogar eine tiefere Volatilität der Resultate aufweisen. Die Pensionskassen mit der höheren Rendite haben dies in den Jahren 2010 bis 2018 im Durchschnitt ohne Einbussen bei der Volatilität erreicht.

Jede dritte Kasse zahlt zu viel

Die Pensionskassen in der Schweiz haben sich aber auch verbessert, in gewissen Bereichen zumindest. So hätten viele in die Professionalisierung ihrer Anlagenverwaltung investiert. Und das merke man, so die Experten: «So erkennt man die Verbesserungen auf der Kostenseite sowie eine grundsätzliche Tendenz zu passiven Anlagen und deutlich gestiegenen Immobilien-Investments.»

Trotzdem fahren laut der Analyse rund 30 Prozent der Kassen immer noch Kostenblöcke, die deutlich zu hoch sind. Die erreichen folglich auch den Benchmark nicht, wie übrigens viele untersuchten Institute, obwohl doch der Benchmark bei vielen Pensionskassen hinter vorgehaltener Hand als der Massstab und die Zielvorgabe schlechthin gilt.

Spielraum nicht ausgenutzt

Laut Zwei Wealth liegt eine weitere Ursache fürs oftmals mangelhafte Abschneiden im Anlageprozess der jeweiligen Kassen.  Zum Beispiel werde der Spielraum betreffend der Anlage-Allokation von vielen Pensionskassen trotz Anlagenotstand nur bedingt ausgenutzt: «So lässt sich eine grosse Konformität und eine Zurückhaltung gegenüber Aktienanlagen feststellen. Die erfolgreichen Kassen zeigen, dass deutlich bessere Rendite-Risiko-Muster möglich sind.»

Ausserdem täten sich viele Kassen weiterhin schwer in der taktischen Umsetzung der Anlagestrategie und der Auswahl der richtigen Asset Manager und Instrumente: «Sofern passive Anlageinstrumente zur Anwendung kommen, wird deren positiver Effekt oft durch ungenügende taktische Verwaltungsaktivitäten neutralisiert oder ins Gegenteil verkehrt», so das Urteil von Zwei Wealth.

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