Die Turbulenzen bei den Kursen der Kryptowährungen fordern das nächste Opfer. Nach der Insolvenz des Krypto-Hedgefonds Three Arrows hat nun der Krypto-Lender Celsius Network ebenfalls Gläubigerschutz beantragt.

Der Krypto-Crash hat das nächste Opfer gefordert. Der Kryptowährungs-Kreditgeber Celsius Network hat in den USA Insolvenz nach Chapter 11 beantragt. Der Wertverlust der Krypto-Währungen hat einige der grössten Namen der Branche ausgelöscht und Hunderttausende von Einzelanlegern massiven Verlusten ausgesetzt.

Celsius, die mehr als 100’000 Gläubiger hat, erklärte in einem Blog-Eintrag, dass es diesen Schritt unternommen hat, um sein Geschäft zu stabilisieren und eine Umstrukturierung für alle Beteiligten auszuarbeiten. Der Antrag wurde im Southern District of New York gestellt.

Das Unternehmen, einer der grössten Krypto-Lender, hatte mehr als 20 Milliarden Dollar an Vermögenswerten angehäuft. Einlegern wurde zeitweise eine Verzinsung ihrer Krypto-Guthaben von bis zu 18 Prozent angeboten.

Auszahlungsstopp bereits im Juni

Erste Probleme hatte es bei dem Unternehmen mit Sitz in Hoboken, New Jersey, bereits im Juni gegeben. Inmitten eines panischen Ansturms von Kunden wurden alle Abhebungen gestoppt. In seiner jüngsten Erklärung gab Celsius an, dass sich sowohl die geschätzten Vermögenswerte als auch die Verbindlichkeiten zwischen 1 und 10 Milliarden Dollar bewegen.

Die Schwierigkeiten von Celsius stehen sinnbildlich für die Krypto-Krise, die den Zusammenbruch von Kreditgebern und Hedgefonds ausgelöst haben. Der Krypto-Broker Voyager Digital beantragte diesen Monat Insolvenz nach Chapter 11, während für den bankrotten Krypto-Hedgefonds Three Arrows Capital ein Insolvenzverwalter eingeschaltet wurde.

Ein anderer zentraler Lender, Babel, hat ebenfalls die Auszahlungen eingestellt. Die Kryptowährungen Bitcoin und Ether haben seit Ende Dezember rund die Hälfte ihres Wertes verloren.

Das Geschäft von Celsius bestand darin, Kryptowährungen von Kunden an institutionelle Anleger zu verleihen.

In einer Erklärung vom Mittwoch sagte Celsius, dass es die Abhebungen stoppen musste, da es bei einigen Kunden, die schnell reagiert hatten, eine Beschleunigung der Abhebungen gegeben habe. Während diese noch vollständig ausgezahlt wurden, warten andere darauf, dass Celsius den Wert von illiquiden oder längerfristigen Asset Deployments wieder zurückerhält, bevor eine Rückzahlung erfolgen kann.

Vermögenswerte nicht garantiert

Mitbegründer und Chief Executive Officer Alex Mashinsky sagte in der Erklärung, dass der Schritt die Zukunft des Unternehmens stärken würde.
Das Unternehmen hat einen Antrag auf Weiterführung der Geschäftstätigkeit gestellt. Es beantragt derzeit keine Genehmigung für die Auszahlung von Kundengeldern und erklärt, dass Ansprüche im Rahmen des Insolvenzverfahrens nach Chapter 11 abgewickelt werden.

Ob die Einleger von Celsius etwas zurückerhalten werden, ist unklar. Gemäss den Geschäftsbedingungen des Unternehmens ist die Behandlung der digitalen Vermögenswerte seiner Kunden im Falle einer Insolvenz «ungeklärt» und «nicht garantiert». Das könne dazu führen kann, dass sie als ungesicherte Gläubiger behandelt werden, wie «Bloomberg» schreibt.

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