Nach vier Jahren kehrt Jörg Gasser der Schweizerischen Bankiervereinigung den Rücken. Der CEO, der während seiner Amtszeit auch Niederlagen einstecken musste, sieht seine Rolle künftig weniger nahe beim Tagesgeschäft.

Die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg) verliert ihren CEO: Jörg Gasser wird sich beruflich neu orientieren und im Verlauf des ersten Quartals 2023 den Branchenverband verlassen. Bis die Nachfolge geregelt ist, wird Gassers Stellvertreter August Benz die Geschäftsstelle ad interim führen.

Wie der Branchenverband am Donnerstag weiter mitteilte, wurde eine Findungskommission unter der Leitung von SBVg-Präsident Marcel Rohner mit der Suche nach einer Nachfolge betraut. Erst im Herbst 2021 hat der Verband mit Rohner einen neuen obersten Vertreter gewählt.

Neue Aufgaben im Blick

Gasser informierte gemäss den Angaben Ende des vergangenen Jahres den Präsidenten über seine Pläne. Nach rund 15 Jahren in exekutiven Tätigkeiten wolle er sich künftig strategischen Aufgaben an der Schnittstelle von Politik und Wirtschaft widmen.

Gasser ist seit 2019 CEO des Banken-Dachverbands. Davor war er rund zehn Jahre in leitenden Funktionen beim Bund tätig, unter anderem als Generalsekretär zweier Bundesräte und zuletzt als Staatssekretär beim Staatssekretariat für internationale Finanzfragen (SIF).

Auch Austritte erlebt

Präsident Rohner bedauerte am Donnerstag den Entscheid und lobte den klaren Fokus von Gasser auf die wichtigen Zukunftsthemen wie Sustainable Finance und Digital Finance, die zu einem wettbewerbs- und innovationsfähigen Schweizer Finanzplatz beitragen.

In Gassers Amtszeit fiel allerdings auch der Austritt von Raiffeisen. Die inlandorientierte Gruppe fühlte sich gegenüber den Gross- und Privatbanken, die stark im Ausland engagiert sind, im Verband offenbar immer weniger vertreten. Mit der Abspaltung büsste die SBVg an politischem Gewicht ein, ebenfalls machten sich damals die fehlenden Mitgliederbeiträge in der Verbandskasse bemerkbar.

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