Ein neugegründeter Think Tank in Zürich will sich als Dreh- und Angelpunkt für die grossen Fragen zur Zukunft der Finanzbranche etablieren, wie finews.ch erfahren hat. Dabei soll es zu einer engen Zusammenarbeit zwischen der Wissenschaft und der Praxis kommen.

Banken, Versicherungen und andere Finanzdienstleister erhalten mit dem Swiss NextGen Finance Institut (SNFI) einen neuen Partner für Weiterbildung, Forschung und Beratung in den herausfordernden Fragestellungen der digitalen Transformation und der Nutzung von exponentiellen Technologien, wie finews.ch erfahren hat.

«Die Welt der Finanzdienstleistungen wird morgen potenziell völlig anders aussehen als heute. Diese rasante Entwicklung erfordert Manager, welche Innovationen schnell einordnen und relevante strategische Implikationen ableiten können», sagte Teodoro Cocca, langjähriger Finanzprofessor und Experte für die Digitalisierung von Finanzdienstleistern und Forschungs-Netzwerkpartner des SNFI, im Zusammenhang mit dem Start dieses Think Tanks in Zürich.

Digitale Finanzökonomie

Bei diesen und ähnlichen Fragestellungen sollen die Beschäftigten in der Finanzbranche künftig unter dem Dach des Instituts Experten finden, die sie bei der Bewältigung der aktuellen und zukünftigen Herausforderungen der Branche unterstützen, wie weiter zu erfahren war.

Mit diesem integrierten Ansatz von Forschung, Weiterbildung und Beratung bietet das SNFI gemäss eigenen Angaben eine Plattform, um Unternehmen auf dem Weg in die digitale Finanzökonomie zu begleiten und optimal aufzustellen.

Neuste Erkenntnisse

«Unser Anspruch ist es, auf der Basis der neusten Erkenntnisse aus der Wissenschaft und Forschung, unseren Kunden die passende Unterstützung durch Weiterbildung und Beratung auf ihrem Weg in die digitale Zukunft zu geben», sagte Bernhard Koye, Co-Gründer und Leiter des SNFI.

Nach Stationen als Bereichsleiter Executive Education am Swiss Finance Institute (SFI), als Abteilungsleiter Leadership & Executive Training bei UBS Wealth Management und Managing Director des Zürich Wealth Forum leitete er zuletzt das Hochschulinstitut Kaleidos.

Unterstützung aus Deutschland

Ebenfalls Co-Gründer ist Norman Stürtz. Er startete seine berufliche Karriere in der Beratung mit Projekten im Wertpapierhandel, Asset Management und Private Banking.

Ab 2007 hatte er bei der Credit Suisse (CS) verschiedene Funktionen inne, unter anderem als Chief-of-Staff und Departementsleiter in der Applikationsentwicklung. Im Jahr 2016 folgte die Berufung zum Chief Data Officer (CDO) für die Schweizer Division der CS.

Das in Zürich ansässige Institut wurde im vergangenen Jahr gegründet mit Blick auf den erwähnten, durch die Technologie getriebenen Wandel in der Finanzbranche. Dabei handelt es sich um ein Institut der deutschen, in Berlin ansässigen Lichtenberg Forschungsgesellschaft (LFG) mbH.

Internationale Trägerorganisation

Die Gesellschaft ist gemäss eigenen Angaben eine markt- und kundenorientierte, international tätige Trägerorganisation für Institute der angewandten Forschung.

Basierend auf den Forschungsaktivitäten will das Institut in der Schweiz zukunftsfähige Lösungen für die Praxis und dazu passende moderne Weiterbildungsangebote entwickeln, die die Mitarbeitenden von Finanzdienstleistern in die Lage versetzen ihre Organisationen für die Zukunft fit zu machen und ihre eigene Karriere weiterzuentwickeln.

Drei CAS-Programme zum Start

Durch den Einsatz moderner, digitale Lehr- und Lernmethoden können die Teilnehmer mit einem hohen Grad an Selbstbestimmung lernen. Gleichzeitig wird durch eine enge Betreuung sichergestellt, dass die Absolventen der Qualifizierungsprogramme in der Lage sind, dass die Teilnehmer das erworbene Wissen in ihrer beruflichen Praxis anwenden können.

Zum Beginn des Sommersemesters startet das SNFI mit drei CAS-Programmen:

  • CAS in Data Management & Digitalization
  • CAS in Digital Transformation
  • CAS in Sustainable Finance

Weitere Programme geplant

Alle Weiterbildungsangebote des SNFI sind modular aufgebaut und können zu einem CAS-, DAS-, MAS, oder (E)-MBA-Abschluss kombiniert werden. Ein neuartiges, modulares System erlaubt es den Teilnehmern, in fünf Schritten bis zu einem weiterbildenden Masterabschluss zu kommen.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.6%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.73%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.16%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.02%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.49%
pixel