Anshu Jain, ehemaliger Chef der Deutschen Bank, hat nach einem längeren Unterbruch wieder Arbeit gefunden. Er geht zu einer US-Investmentbank.

Im Sommer 2015 hatten die Aktionäre der Deutschen Bank Anshu Jain und seinem Co-Chef Jürgen Fitschen das Vertrauen entzogen. Jetzt hat der Ex-Chef der Deutschen Bank wieder einen Job. Er heuert bei der amerikanischen Investmentbank Cantor Fitzgerald an, wie das Unternehmen mitteilte.

Jain wird in der Position eines President unter CEO und Chairman Howard Lutnick die nächste Wachstumsphase des auf Brokerage spezialisierten Hauses in Angriff nehmen.

Ein Weltklasse-Mann

«Anshu ist eine Weltklasse-Führungspersönlichkeit in der Finanzindustrie», liess Lutnick wissen. Cantor Fitzgerald werde von Jains Erfahrung als «Pionier beim Aufbau von weltweit führenden Geschäften» profitieren. Zuletzt hatte Jain als Berater für die Fintech-Firma Social Finance aus dem Silicon Valley gearbeitet.

Jain war lange Zeit Chef des Wertpapierhandels und der gesamten Investmentbank der Deutschen Bank gewesen und hatte unter CEO Josef Ackermann massgeblich dafür gesorgt, dass das Institut in die Weltliga der Investmentbanken aufgestiegen war.

Annähernd 20 Milliarden Dollar Strafe

Nach dem Abgang von Ackermann rückten er und sein Kollege Fitschen 2012 als Co-Chefs an die Spitze der Bank auf. Jains Aufstieg und der der Deutschen Bank kamen allerdings zu einem hohen Preis.

Die Bank ächzt nach wie vor unter den Altlasten einer hochriskanten Strategie sowie unter den Folgen zahlreicher Rechtsfälle. Bislang zahlte die Bank rund 12,5 Milliarden Euro an Strafen zur Aufarbeitung der Finanzkrise.

Die meisten der Affären hatten ihren Ursprung im von Jain geleiteten Investmentbanking. In dieser Summe ist der Vergleich über 7,2 Milliarden Dollar für faule Hypothekengeschäfte noch nicht enthalten, den die Bank gerade im Grundsatz mit den US-Behörden vereinbart hat.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.57%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.89%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.98%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.03%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.53%
pixel