Denn, so erwarten die Analysten, der Anteil der Selbstverwaltung mittels digitaler Angebote wachse wesentlich schneller als die diskretionären Mandate, die alle Anlageentscheidungen an die Privatbanken delegieren. Daraus lässt sich ableiten, wo Vermögensverwalter künftig sein müssen: Direkt beim Kunden, also überall – und damit im Cyberspace.

Das passt zur Vision, die Jonathan Lipton kürzlich mit finews.ch teilte. «Ich bin der Meinung, dass die Zukunft des Finanzwesens in smarten, globalen Gemeinschaften liegt», sagte der ehemalige Credit-Suisse-Banker und Macher von Clade, einer Art Facebook für Superreiche.

Ein UBS-Banker bringt es auf den Punkt

Wer dies für das Hirngespinst eines Finanzaussteigers hält, sollte sich Ulrich Hoffmann anhören. Banken, die auf Dauer als Marke überleben wollen, müssen selber zum Eigentümer von Internet-Plattformen wie Alibaba oder Baidu werden, mahnt dieser. Denn der direkte Zugang zum Kunden sei der Schlüssel zum Überleben.

Hoffmann ist kein Finanzaussteiger, sondern der mächtige Leiter der Group Operations der weltgrössten Privatbank – der UBS. Jenem Institut notabene, dessen CEO Sergio Ermotti kürzlich mit dem Wegzug aus der Schweiz drohte.

Alibaba, Amazon & Co. agieren fast ausschliesslich aus dem virtuellen Raum heraus, allenfalls grenzen sie noch mit einem Landeskürzel ihre Online-Kundschaft ein. Besser früher als später sollten sich die hiesigen Privatbanken überlegen, ob sie diesem Muster folgen wollen.

Wo die Schweiz gebraucht wird

Und was wird aus dem «Swiss» im Private Banking? Als politisch stabiler Tresor und Datenbunker, als regionaler Sonderfall mit harter Währung und dem höchsten Pro-Kopf-Vermögen der Welt wird die Schweiz attraktiv bleiben – und den Privatbanken vielleicht zu einem neuen Aufschwung verhelfen.

«The Rise of the privatebank.ch» müssten die Kollegen an der Themse dann zähneknirschend titeln.

Gold hat mit 2'400 Dollar ein neues Allzeithoch erklommen. Ist dies der Anfang einer nachhaltigen Hausse?
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