Die Finma konzentrierte sich in ihrem Enforcementverfahren in erster Linie auf Pierin Vincenz. Doch lässt sie offen, ob nicht weitere Verfahren gegen Einzelpersonen eröffnet werden.

Die Finma lieferte mit dem Abschluss des Enforcement-Verfahrens weitere Puzzleteile zu den umfangreichen und fehlbaren Handlungen des Ex-Raiffeisen-CEO Pierin Vincenz und zum Versagen des Verwaltungsrates. Jedoch werden im Bericht die Rollen anderer Raiffeisen-Geschäftsleitungsmitglieder und vornehmlich von Patrik Gisel, dem heutigen Raiffeisen-Chef, nur am Rande und nicht spezifisch erwähnt.

Insbesondere eine tiefere Beleuchtung der Rolle von Gisel als Vincenz' Stellvertreter und Vertrauter während der Vorgänge sowie als Verwaltungsrat der Investnet wäre aufschlussreich gewesen.

Warten auf die interne Untersuchung

Jedoch lässt die Finma es offen, ob im Kontext des Falles weitere Verfahren gegen Einzelpersonen eröffnet werden. Dies werde die Finma erst nach Vorliegen der internen Untersuchung der Bank entscheiden. Bis jetzt bestünden keine Anhaltspunkte, die ein aufsichtsrechtliches Verfahren gegen heutige Führungskräfte der Raiffeisen rechtfertigen würden, hiess es. 

Der interne, unter der Leitung von Bruno Gehrig geführte Untersuchungsbericht, soll bis Ende Jahr vorliegen.

Nicht sauber gearbeitet

Die Finma deutet zumindest in einem Fall an, dass Gisel und andere Raiffeisen-Manager in den ganzen Verwicklungen um die Beteiligungen nicht sauber gearbeitet hätten. So habe die Geschäftsleitung in einem Fall anstelle des Verwaltungsrates einen namhaften Blankokredit zu unüblichen Konditionen gewährt.

Ein Organmitglied einer Beteiligung und die entsprechende Gesellschaft seien nicht als miteinander verbundene Gegenparteien und somit das Klumpenrisiko nicht erkannt worden. Auch die aufsichtsrechtlichen Eigenmittel seien falsch berechnet worden. Insgesamt sei das Risikomanagement in diesen Punkten ungenügend gewesen.

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