Die Union Bancaire Privée engagiert einen prominenten Banker der UBS, der zuletzt vor allem repräsentative Aufgaben hatte. Nun startet er in Zürich unter Adrian Künzi neu, wie Recherchen von finews.ch ergaben.

Die Genfer Union Bancaire Privée (UBP) hat den früheren UBS-Banker Urs Zeltner engagiert. Zeltner ist ab sofort in Zürich im Range eines Senior Managing Director tätig, wie einer bankinternen Mitteilung der UBP, die finews.ch vorliegt, vom Montag zu entnehmen ist. Zeltner werde dazu beitragen, die Aktivitäten der Bank in Zürich auszuweiten.

Zeltner war innerhalb der UBS recht prominent. Das liegt zum einen daran, dass er der ältere Bruder von Jürg Zeltner ist, der bis Ende 2017 das Wealth Management der Grossbank geleitet hat und vor dem grossen Merger zum Global Wealth Management ausgeschieden ist.

Vice Chairmen verlassen die UBS

Urs Zeltner war die letzten Jahre als Vice Chairman Wealth Management Europe bei der UBS tätig gewesen. Dabei war sein Chef für einige Jahre Jakob Stott gewesen, auch er ein Vice Chairman Wealth Management. Stott hat sich, wie von finews.ch im Juli berichtete, entschieden, die UBS zu verlassen und in den Ruhestand zu gehen. Stott galt als Mann Jürg Zeltners, der das Europa-Geschäft geleitet hatte, dann aber mehr repräsentative Aufgaben übernommen hatte.

Seit dem Zusammenschluss zum Global Wealth Management sind bei der UBS eine Reihe von prominenten Bankern gegangen. Dabei handelt es sich vornehmlich um Leute, die in der neuen Organisation keinen Platz mehr gefunden haben.

Zeltner hatte unter seinem Bruder das Offshore-Geschäft für deutsche Privatkunden geleitet. Im Jahr 2014 bezahlte die Grossbank an Deutschland eine Busse von 300 Millionen Euro, weil viele der deutschen UBS-Kunden die Steuergesetze nicht eingehalten hatten. Zeltner hatte den Posten bereits 2011 abgegeben.

Offiziell Adrian Künzi unterstellt

Andererseits ist die UBS gezwungen, im Zuge des Zusammenschlusses auch Kosten einzusparen. Dass einige Vice Chairmen, wie nun auch Urs Zeltner, die Bank verlassen, passt demnach ins Bild. Die Position des Vice Chairman wird auch als «Frühstücksdirektor» beschrieben. Das sind Manager, die keine grosse Verantwortung mehr tragen, jedoch weiterhin sehr gut verdienen.

Zeltner wird nun offiziell Adrian Künzi unterstellt sein, der seit Beginn des Jahres CEO der UBP Zürich ist. Künzi war zuvor bei der Privatbank Notenstein La Roche ausgeschieden, nachdem es ihm nicht gelungen war, die Raiffeisen-Tochter im Schweizer Markt als feste Grösse zu etablieren.

Die UBP verwaltete in Zürich rund 25 Milliarden Franken Kundenvermögen und beschäftigt rund 220 Mitarbeiter.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.61%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.43%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.29%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.19%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.47%
pixel