Der frühere Chef von Notenstein La Roche Adrian Künzi hat einen neuen Job. Er übernimmt eine führende Position bei einer Westschweizer Bank. Gemessen an den verwalteten Vermögen ist dies ein Aufstieg.

Adrian Künzi stösst zur Union Bancaire Privée (UBP). Sein Arbeitsplatz wird aber nicht Genf, sondern Zürich sein, wie die UBP am Donnerstag mitteilte. Künzi wird Chef der UBP-Niederlassung in Zürich und tritt somit in die Fussstapfen von Peter Schmid, der zur Deutschen Bank weitergezogen ist.

Künzi wird per 1. März bei der UBP zudem als Leiter der Marktregion Nordeuropa starten, wie es weiter hiess.

Kulturell ist ihm die UBP nicht ganz fremd: Der 45-Jährige hatte bei der Wegelin Privatbank das Geschäft für die Westschweiz geleitet. Bei der UBP ist er Michel Longhini, dem CEO Private Banking, unterstellt. Dieser sagte gemäss Mitteilung, die Erfahrung Künzis und sein grosses lokales Netzwerk würden zum Ausbau der Geschäftsaktivitäten und der Stärkung des Standorts Zürich beitragen.

Stärkerer Fokus auf das Offshore-Geschäft

Mit rund 27 Milliarden Franken verwalteten Vermögen spielt Zürich innerhalb der UBP-Gruppe, die knapp 125 Milliarden Franken Kundengelder verwaltet, eine wichtige Rolle. Insbesondere, was die Offshore-Märkte in Osteuropa und im Nahen Osten betrifft.

So gesehen ist der neue Job für Künzi ein Aufstieg: Notenstein La Roche verwaltete rund 20 Milliarden Franken, wobei rund 70 Prozent der Kundengelder von Kunden mit Schweizer Bezug stammten.

Kaum Wachstum erreicht

Künzi hatte Notenstein La Roche fünf Jahre lang als CEO geführt. Raiffeisen hatte im Jahr 2012 die vom US-Geschäft unberührten Teile der Bank Wegelin herausgekauft und wollte mit Notenstein eine «Schweizer» Privatbank positionieren, die sich aus dem teureren und riskanter gewordenen Auslandgeschäft weitgehend heraushält. Im Jahr 2015 kaufte Notenstein die Basler La Roche und integrierte diese.

Doch bezüglich organischem Wachstum kam Künzi nicht vom Fleck.  Zudem waren die von Wegelin übernommenen Kundenbücher keineswegs so «sauber», wie dies teils vorgespiegelt worden war. Das «Ausmisten» von Kunden mit unversteuerten Gelder oder aus Märkten, welche Notenstein La Roche nicht länger bedienen wollte, hemmte das Wachstum der Raiffeisen-Tochter.

Gut aufgestellte Mannschaft

Vom Ziel einer Verdoppelung der Kundengelder auf mindestens 40 Milliarden Franken und eines Beitrags von rund 10 Prozent am Raiffeisen-Gruppengewinn blieb Notenstein La Roche unter Künzi weit entfernt.

Im vergangenen Oktober verliess er die Raiffeisen-Tochter, deren CEO seither Patrick Führer ist. Bei der UBP in Zürich trifft Künzi auf eine gut aufgestellte Mannschaft. Unter der Leitung von Schmid haben sich dort die verwalteten Vermögen verdoppelt – auch dank des Kaufs der Kundengelder von Coutts International.

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