Vontobel arbeitet in den USA schon länger profitabel, erklärt Patrice Humbel, Chef US-Wealth-Management gegenüber finews.ch. Die Übernahme des Lombard-Odier-Geschäfts soll weitere Impulse geben. 

Herr Humbel, können Sie eine Grössenordnung angeben, wieviel Vontobel für das US-Geschäft von Lombard Odier bezahlt hat?

Beide Parteien haben vereinbart, über den Preis Stillschweigen zu wahren. Aber so viel kann ich sagen, er entspricht in seiner Berechnung den für solche Transaktionen üblichen Standards.

Mit der Übernahme des US-Geschäfts von Lombard Odier verwaltet Ihre Geschäftssparte, die Vontobel Swiss Wealth Advisors, nun mindestens 3 Milliarden Franken. Reicht dies, um das Geschäft profitabel zu betreiben?

Wir sind bereits gut aufgestellt und profitabel. Die neuen Kunden von Lombard Odier stärken uns weiter. Schliesslich erwarten wir weitere Wachstumsimpulse durch die strategische Kooperation mit Lombard Odier, die künftig in den USA ansässige Kunden Vontobel als Vermögensverwalter empfehlen wird.

Wie lauten ihre Wachstumsziele in den kommenden drei bis fünf Jahren hinsichtlich verwalteter Vermögen? Und wie wollen Sie diese erreichen?

Vontobel insgesamt und Vontobel Swiss Wealth Advisors setzen vor allem auf organisches Wachstum. Daran wird auch die Lombard-Odier-Übernahme nichts ändern.

«Wir stehen nicht im Wettbewerb mit nordamerikanischen Banken»

Mit den neuen Kunden werden wir aber unsere Basis für unser Wachstum verbreitern. Nordamerika zählt zu unseren Fokusmärkten, in denen wir überproportional stark, also über dem für Vontobel üblichen Zielband von 4 bis 6 Prozent Nettoneugeld, wachsen wollen. Unser Ziel sind 5 Milliarden Franken an verwalteten Vermögen im Combined Wealth Management in Nordamerika bis 2020.

Der US-Private-Banking-Markt gilt als hartes Pflaster. Wie differenziert sich Vontobel in den USA von der Konkurrenz?

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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