Die Affäre um veruntreute Gelder des malaysischen Staatsfonds 1MDB hat eine neue Intensität erreicht. Nun setzt es auch neue Klagen gegen frühere Organe von Schweizer Banken. Der Fall wird definitiv filmreif.

Jordan Belfort, ein verurteilter Finanzbetrüger und Vorlage für den Blockbuster-Film «Wolf of Wall Street», ahnte bereits 2011, dass etwas faul war. «Diese Typen sind verdammte Kriminelle», wetterte der Amerikaner letztes Jahr gegenüber finews.ch. Gemeint hatte der schillernde Ex-Banker damit jene freigiebigen Malaysier, die den Streifen über Belfort finanzierten und inzwischen als Drahtzieher des Korruptionsskandals um den malaysischen Staatsfonds 1MDB gelten.

Acht Jahre später hat diese Affäre eine neue Intensität erreicht, und die Schweizer «Connection» in der weltumspannenden Affäre ist weiter vorhanden. Zwei frühere Verwaltungsräte der Schweizer Falcon Private Bank sind in Abu Dhabi angeklagt worden. Die Verfahren der Eidgenössischen Finanzmarktaufischt (Finma) sind abgeschlossen, doch die Ermittlungen der Bundesanwaltschaft zu Falcon, zur Tessiner Bank BSI und zu sechs Personen im Dunstkreis von 1MDB dauern an.

Goldman Sachs soll Hunderte Millionen zahlen

Noch heisser kocht der Skandal derzeit für Goldman Sachs. Malaysia fordert von der mächtigen amerikanischen Investmentbank 600 MillionenDollar zurück. Diese Summe hatte die Bank bei Anleihenemissionen für den Staatsfonds an Gebühren kassiert. Im südostasiatischen Land geht eine neue Regierung der Affäre auf den Grund, bei der mutmasslich 4,5 Milliarden Dollar an Staatsgeldern veruntreut wurden.

Auch die mutmasslichen Drahtzieher – Belforts «verdammte Kriminelle» – bleiben im Rampenlicht. Da ist der mysteriöse malaysische Millionär Jho Low, der für die Produktion von «Wolf of Wall Street» zahlte und auch sonst ein Leben in Saus und Braus führte. Seinen Spuren und denen von Riza Aziz, dem Stiefsohn des früheren malaysischen Premierministers Najib Razak, folgt das neue Buch «Billion Dollar Whale». Geschrieben haben den Band die «Wall Street Journal»-Reporter Tom Wright und Bradley Hope, die für die amerikanische Zeitung bei der Enthüllung des Falls mithalfen.

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